„Aus Sicht des ZVEI ist die Einleitung eines Verfahrens gegen Temu durch die EU-Kommission der richtige Schritt”, kommentiert Carine Chardon, Bereichsleiterin Consumer im ZVEI. „Der Verkauf illegaler und nichts-rechtskonformer Produkte über die Plattform untergräbt das Produktsicherheitsniveau in Europa und gefährdet Verbraucherinnen und Verbraucher. Hinzu kommt der unfaire Wettbewerb gegenüber Unternehmen, welche die EU Konformitäts-Standards und Markteintrittsvoraussetzungen erfüllen.”
Eine neue ECC Club Studie untersucht das Umfeld von Online-Plattformen aus Händlersicht. Demnach sehen Händler in Marktplätzen mit Waren aus Asien und dem TikTok Shop, der in Deutschland ab 2025 verfügbar sein soll, für sich (noch) keine Bedrohung. Jedoch sorgt der unfaire Wettbewerb auch für Frust. Vor allem Amazon und andere Online-Marktplätze müssen aus Händlersicht um Kaufanteile bangen.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet den Aktionsplan für den E-Commerce des Bundeswirtschaftsministeriums positiv. Der Verband sieht damit seine immer wieder vorgetragene Kritik am aktuell unfairen Wettbewerb mit Blick auf Online-Plattformen wie Temu ernst genommen und aufgegriffen.
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des ZVEI ergibt ein gemischtes Bild zu Temu: Mehr als zwei Drittel der Käuferinnen und Käufer wissen, dass dort erworbene Produkte häufig nicht den europäischen Bestimmungen entsprechen. Das betrifft Belange wie die Produktsicherheit, zulässige Inhaltsstoffe oder den Arbeitsschutz. Trotzdem wollen 51 Prozent auch weiterhin über die Online-Plattform einkaufen. Nur sieben Prozent der Befragten wenden sich ab.