Um solche Engpässe zu vermeiden, empfehlen die Forscher der TU München, das Stromnetz flexibler zu nutzen: Werden E-Autos nicht zeitgleich, sondern intelligent verteilt über einen längeren Zeitraum geladen, dann könne das Verteilnetz eine Verbreitung von bis 100 Prozent Elektroautos verkraften – auch ohne massive Ausbauten. Die EEBUS Initiative, die mit über 70 Mitgliedsfirmen die Weltsprache für Energie im Internet of Things entwickelt, hat für genau diese Anforderung eine technische Lösung. „Gut, dass die Studie eine Prognose für die Folgen des absehbaren E-Mobility-Booms beziffert und Lösungen aufzeigt“, sagt Peter Kellendonk, der erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins. „Flexibles Laden funktioniert dank dem EEBUS-Standard für die E-Auto Ladetechnik schon heute. Die Technik dafür kommt nicht erst in fünf bis zehn Jahren auf dem Markt. Sie steht unmittelbar vor der Serieneinführung.“
Der EEBUS-Standard deckt für die E-Auto-Ladetechnik die folgenden Anwendungsbereiche ab:
- Effizienz-Steigerung: Möglichst viel selbst erzeugter Strom wird für die E-Auto-Ladung eingesetzt.
- Überlastsicherung: Sind zu viele Verbraucher gleichzeitig an, wird der Ladestrom temporär gedrosselt und so eine Überlastung verhindert.
- Entlastung der öffentlichen Netze (coordinated charging): Der Ladevorgang wird mit dem Netzbetreiber abgestimmt. Er kann dabei auf Überlastsignale ebenso reagieren wie auf Preisanreize, wenn überschüssige Energie im Stromnetz verfügbar ist.