Der Handelsverband Technik (BVT)und die Marktforscher der GfK Retail and Technology GmbH erwarten ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft: Bei guter Wirtschaftslage, geringer Arbeitslosenzahl und stabilen Einkommen werden die Deutschen mit 59,2 Milliarden Euro fast 3 Prozent mehr für Technische Gebrauchsgüter ausgeben als noch im Vorjahr. Aufgrund der verkürzten Adventszeit rechnet der BVT mit einem umsatzstarken Jahresendspurt. BVT-Geschäftsführer Willy Fischel: „Samstag der 23. Dezember dürfte einer der umsatzstärksten Einkaufstage werden.“ Nach Angaben des Handelsverband Deutschland (HDE) will jeder Bundesbürger im Durchschnitt in diesem Jahr 466 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Da dürften Technik-Produkte gut im Rennen liegen. Fischel: „Der Verbraucher setzt mehr denn je auf Qualität. Elektrogroßgeräte profitieren vom Immobilienboom und die Küche avanciert zum Statussymbol und Lifestylethema. Elektrokleingeräte wie Saugroboter oder Espressovollautomaten sind 2017 die Hingucker auf dem Gabentisch.“
Die Sehnsucht der Deutschen nach mehr Lifestyle und Genuss, nach gutem und gesundem Essen ist groß und so geben sie für entsprechende Elektrokleingeräte in diesem Jahr mehr aus. Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics GfK Retail and Technology GmbH: „Die Deutschen sind wahre Kaffee-Connaisseure.“ Während in diesem Jahr die Erfolgsgeschichte der akkubetriebenen Handstaubsauger fortgeschrieben wurde – ihr Absatz wuchs noch einmal um mehr als 50 Prozent - machten neuartige Roboter-Staubsauger von sich reden. Von ihnen kauften die Deutschen 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Aufbereitung sauberer Luft liegt im Trend: So verkaufte der Handel 34 Prozent mehr Luftreinigungsgeräte.
Die Ausgaben für Elektrogroßgeräte wachsen seit zehn Jahren in Folge. Boyny: „In diesem Jahr wuchs der Markt bis jetzt um 2 Prozent, das ist das Minimum, was wir für das Weihnachtsgeschäft und für das kommende Jahr erwarten.“ Nachdem in den letzten drei Jahren vor allem mehr Geräte verkauft wurden, investierten die Deutschen in diesem Jahr besonders bei Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen wieder mehr Geld in höherwertige Geräte. Der neueste Schrei sind smarte Großgeräte, die bereits auf einen Anteil von 4 Prozent kommen. Boyny: „So können Sie heute zum Beispiel vom Supermarkt aus im heimischen Kühlschrank nachschauen, was noch eingekauft werden muss und gleichzeitig schon einmal die Waschmaschine programmieren.“ Auch Kochfelder, bei denen der Dunstabzug gleich daneben eingebaut ist, boomen: Das Segment wächst um 90 Prozent in der Menge im Vergleich zu 2016. Energieeffiziente Geräte bleiben gefragt, auch wenn die EU-Energielabel-Klassen inzwischen an ihre Grenzen stoßen: So dominiert bei Waschmaschinen schon heute das Segment A+++.