Elektro-Hausgeräte-Markt stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

ZVEI bewertet Inlandsumsatz mit Elektro-Hausgeräten 2024 leicht positiv

Im Jahr 2024 war der Markt für Elektro-Haushaltsgeräte in Deutschland weiterhin von einem verhaltenen Konsumklima geprägt. Der Umsatz mit Haushalts-Großgeräten belief sich auf rund 6,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch konnte der Absatz insgesamt leicht zulegen: Etwa 16 Millionen Großgeräte wurden verkauft, was einem Plus von drei Prozent entspricht. Besonders gefragt waren Wäschetrockner mit einem Absatzanstieg von 22 Prozent, gefolgt von Geschirrspülern (+8 %) und Waschmaschinen (+5 %). Auch Einbaugeräte konnten trotz der stagnierenden Baukonjunktur eine Absatzsteigerung von 2,6 Prozent verzeichnen. Der Markt profitierte dabei vor allem von der Ersatzbeschaffung sowie dem Trend zu hochwertigen, energieeffizienten Geräten.

Bei den Elektro-Haushalts-Kleingeräten verzeichnete der Hersteller-Inlandsumsatz ein deutliches Wachstum von vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Damit konnte der Markt das moderate Vorjahreswachstum von 1,5 Prozent deutlich übertreffen. Besonders hohe Nachfrage herrschte in den Segmenten Air Fryer, Kaffeezubereitung, Bodenpflege inklusive Saug-Wischrobotern, Food-Prep-Produkte und Geräte für den Gesundheitsbereich. Die Vielfalt des Produktportfolios sowie aktuelle Küchentrends wirkten sich hier positiv auf die Verkaufszahlen aus.

Trotz dieser positiven Entwicklungen in Teilbereichen blieb die allgemeine Konsumstimmung in Deutschland angespannt. Die Erholung vom Tiefpunkt im November 2022 verlief schleppend, und die allgemeine Zurückhaltung beim Konsum hielt auch 2024 an. Ursachen dafür lagen vor allem in der anhaltenden Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund weltpolitischer Entwicklungen, was sich in einer weiterhin hohen Sparneigung äußerte.

Auch im Exportgeschäft mussten die Hersteller Einbußen hinnehmen. Zwischen Januar und Dezember 2024 sanken die Auslandsumsätze laut Statistischem Bundesamt um 4,5 Prozent bei den Großgeräten und um 17 Prozent bei den Kleingeräten. Dies spiegelt die weltweite wirtschaftliche Unsicherheit und eine schwächelnde Nachfrage in internationalen Märkten wider.

Für das Jahr 2025 zeigt sich die Branche vorsichtig optimistisch. Zwar blieb das erste Quartal hinter den Erwartungen zurück, doch Faktoren wie eine Stabilisierung der Inflation, höhere Löhne durch Tarifabschlüsse und eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank könnten die Anschaffungsbereitschaft der Verbraucher im weiteren Jahresverlauf stärken. Sollte es der Bundesregierung gelingen, neue Impulse für den Bau- und Renovierungssektor zu setzen, dürfte sich dies auch positiv auf das Geschäft mit Einbaugeräten auswirken. Die Ersatzbeschaffung bleibt eine stabile Säule, während langfristige Trends wie Energieeffizienz, Komfort und Vernetzung weiterhin bestimmend sein dürften. Insgesamt könnte sich der Markt im Verlauf des Jahres stabilisieren, mit leichtem Wachstumspotenzial insbesondere im Segment der Kleingeräte.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die internationale Handelspolitik. Die neue Zollstrategie der USA und mögliche Handelskonflikte könnten die stark globalisierte Hausgerätebranche vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Angesichts weltweit verteilter Produktionsstätten, internationaler Lieferketten und globaler Absatzmärkte sind die konkreten Folgen der derzeit dynamischen Situation schwer vorhersehbar. Ein möglicher Handelskrieg mit damit verbundener Inflation könnte die Branche zusätzlich belasten.