„Für die meisten Händler sind Begriffe wie Diversität oder Inklusion keine Fremdwörter mehr. Denn nicht nur die Kundschaft ist vielfältig, auch die eigenen Mitarbeitenden erwarten eine gerechte Teilhabe. Doch eine entsprechende Unternehmenskultur zu leben, kostet Ressourcen und Geld. Deshalb stehen diese Themen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nicht bei allen Händlern ganz oben auf der Prioritätenliste“, sagt Studienautorin Ulrike Witt.
Vielfalt als Chance
74 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits eine konkrete DEI-Strategie (Diversity, Equity, Inclusion) entwickelt, wenn auch meistens nur in Teilbereichen. Hingegen verfolgen 18 Prozent derzeit keine Strategie. In den bestehenden Strategien der Händler werden insbesondere die Aspekte Herkunft (64 %), Geschlecht und Alter (je 56 %), Sexualität sowie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen (je 51 %) berücksichtigt. 44 Prozent der befragten Händler schätzen die Bedeutung von DEI für ihr Unternehmen als groß oder sehr groß ein.
Allerdings sehen sich Händler auch mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Gut die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen gibt an, dass nicht genügend Ressourcen für DEI-Maßnahmen zur Verfügung stehen. Außerdem sehen sie Verbesserungspotenzial in Bezug auf DEI in ihren Unternehmen insbesondere beim Management (62 %) und in der Unternehmenskultur (49 %).

(Bild: EHI)
Mitarbeitende und Unternehmenskultur
Für 62 Prozent der Befragten geht es vor allem darum, die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu erhöhen. Die Unternehmenskultur wollen 54 Prozent mit DEI-Maßnahmen stärken. Und die Attraktivität als Arbeitgeber steht für gut die Hälfte im Fokus. Was die Umsetzbarkeit dieser Maßnahmen angeht, ist der Handel vor allem bei flexiblen Arbeitszeiten und der gendergerechten Sprache (je 56 %) fortgeschritten. Entsprechende Recruiting-Strategien und Workshops zum Thema setzen jeweils 41 Prozent um. Allerdings messen auch 48 Prozent den Erfolg ihrer DEI-Maßnahmen bislang nicht.