Euronics Kongress: Neues Vorstandstrio und hybride Geschäftsmodelle

Auf dem Euronics Kongress im Rahmen der KOOP 2025 präsentierte sich Vorstand Brendan Lenane erstmals in seiner neuen Funktion als COO den Mitgliedern und Industriepartnern. Er ist an der Seite von Benedict Kober und Denis-Benjamin Kmetec im Euronics-Vorstand für die Bereiche Marketing, Betriebstypenmanagement und Digital verantwortlich. Weiterhin zählt die Stärkung der strategischen Partnerschaft zwischen Euronics Deutschland und Euronics Austria zu seinen Aufgaben. In Berlin wurde der unterschriebene Kooperationsvertrag der beiden Organisationen vorgestellt.

„Ich freue mich, dass ich bereits nach wenigen Tagen in meiner neuen Rolle tatkräftig anpacken kann. Es war außerdem großartig, im Rahmen der KOOP 2025 unsere Mitglieder, Industriepartner und die Presse persönlich kennenzulernen. Mein erster Eindruck bestätigt sich weiter: Euronics ist seit mehr als 55 Jahren eine starke Marke, die zukunftsgerichtet agiert und die wir nun gemeinsam weiterentwickeln“, sagt Brendan Lenane, Vorstand der Euronics Deutschland eG.

Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2023/24 

In einem angespannten Marktumfeld erwirtschaftete Euronics im Geschäftsjahr 2023/24 eine Ergebnisverbesserung. 1.074 Mitglieder erzielten einen Zentralumsatz von 1,35 Milliarden Euro an insgesamt 1.245 Standorten. Durch gezielte strategische Maßnahmen konnte trotz rückläufigem Umsatz nicht nur das Rohergebnis verbessert, sondern auch das Jahresergebnis gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.

„Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr nachjustiert, Potentiale erkannt sowie Chancen ergriffen. Wir haben unsere Ziele klar vor Augen und ziehen alle an einem Strang. Dazu bauen wir auf unser hybrides Geschäftsmodell für langfristiges Wachstum sowie neue Vertriebskanäle und Betriebstypenkonzepte“, erklärt Benedict Kober, Sprecher des Vorstands der Euronics Deutschland eG. 

Mehr Online-Umsatz dank CCR-Konzept 

Der Marktplatz euronics.de ist einer der Wachstumstreiber der Verbundgruppe, womit Euronics auch die Zuführung zum stationären Handel im Blick hat. Der CCR-Ansatz (Cross Channel Retail) ist seit mittlerweile zehn Jahren ein Teil der Digitalstrategie von Euronics und zentraler Bestandteil für eine zukunftsfähige Ausrichtung der Fachhandelskooperation. Euronics ist im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben überdurchschnittlich im Online-Bereich gewachsen. 

„Die Steigerung von über 7 Prozent des Online-Markenumsatzes führte zum höchsten Umsatz im CCR-Shop seit seiner Einführung – ein weiterer Beleg für die Wirksamkeit unserer Strategie. Stationär wird nicht mehr ohne digital funktionieren. Wir bei Euronics waren so ziemlich die ersten, die das hybride Geschäftsmodell erfolgreich etabliert haben. Trotzdem zahlt unsere Strategie und die daraus abgeleiteten Maßnahmen auf die Förderung des stationären Handels ein. Zum Beispiel investieren wir den größten Anteil unseres Online-Marketing-Budgets, um Kunden dem stationären Handel zuzuführen. Denn eine umfassende Beratung, Services und eine ansprechende Warenpräsentation am Point of Emotion schaffen Wertschöpfung, weshalb die Investition in attraktive stationäre Auftritte inklusive Service-Ökosystem auch weiterhin elementar ist“, erklärt Denis-Benjamin Kmetec, Vorstand der Euronics Deutschland eG.  

Neue Vertriebskanäle und hybrides Konzept Pick&Go

Euronics erschließt neue Potentiale im B2B- und B2G-Markt (öffentliche Hand und Bildungseinrichtungen) und tätigt gezielte Investitionen, um dort weiter zu wachsen. Zum 360-Grad-Ansatz gehören auch Investitionen in Personal und in B2B-Payment-Lösungen. Neben der Erweiterung der Vertriebsaktivitäten werden auch Betriebstypen außerhalb der Consumer-Electronics-Branche wichtiger, wie Verbrauchermärkte, SB-Warenhäuser und Baumärkte. Ziel ist es, den Konsumentenbedarf zu decken und für neue Vertriebspartner passende Lösungen zu erarbeiten. 

Neu vorgestellt wurde außerdem Euronics Pick&Go: Das hybride Betriebstypenkonzept dient an frequentierten Standorten als Lagerstore und Outlet oder als Abholstation. Die Stores sollen eine hohe sofortige Warenverfügbarkeit gewährleisten und werden als Convenience Stores mit zusätzlichen Warengruppen, Drive-In, Virtual Shelfs und Self Check-outs positioniert. In den Stores stehen qualifiziertes Verkaufspersonal sowie Services und Dienstleistungen zur Verfügung. Als CCR-Shop zahlt Euronics Pick&Go auf die Zuführungsstrategie der Verbundgruppe ein. Zwei Pick&Go-Stores befinden sich in Berlin bereits in der Umsetzung und ein weiterer ist in Planung.

Liquidität durch Altwarenvermarktung

Euronics unterstützt Mitglieder bei der Vermarktung von Alt- und Problemware und ruft hierfür die neue Marke eumondo ins Leben. Durch automatisierte Prozesse stellt das System unter anderem Kennzahlen zu vermarktbarer Altware und KI-gesteuerte Preispunkte bereit. Die Verbundgruppe geht damit die Herausforderung von fehlender Liquidität durch nicht verkaufbare Ware an. Voraussetzung für Mitglieder, um die Altwaren-Vermarktungsplattform zu nutzen, ist das HIW-Warenwirtschaftssystem.

Zum Ende des Euronics Kick-off wurde noch Dirk Wittmer auf die Bühne gebeten. Dem langjährigen Euronics-Aufsichtsratsvorsitzenden wurde für sein unermüdliches Engagement gedankt. So hatte er in seiner langen Wirkungszeit bei der Ditzinger Verbundgruppe unter anderem bei der Einführung des Marketingkonzepts Red Zac in Deutschland und dem europäischen Auftritt mit der Marke Euronics mitgewirkt. Nach 48 Jahren Einzelhandelstätigkeit hatte sich der 65-Jährige zum Jahreswechsel aus dem operativen Geschäftsleben zurückgezogen, um sich künftig Beratertätigkeiten zu widmen.