Nach einem Rückgang der Nachfrage nach Smart-Home-Produkten in den Jahren nach dem Boom 2020 und 2021 zeichnet sich nun eine Erholung ab, die den allgemeinen Trends auf dem Markt für Technologie und Konsumgüter (T&D) folgt. Im ersten Halbjahr 2024 erreichten die Umsätze mit Smart-Home-Produkten den genannten Marktzahlen zufolge rund 13,9 Milliarden US-Dollar in den EU7-Märkten (also den sieben größte Volkswirtschaften der EU inklusive Großbritannien), was einem Wachstum von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Gegensatz dazu gingen die globalen Verkäufe von T&D-Produkten um 0,6 Prozent zurück. Die deutlichen Zuwächse in Europa unterstreichen die zunehmende Bedeutung von Smart-Home-Technologien als wichtigen Treiber privater Ausgaben.
Bedenken bleiben
Verbraucher zeigen allmählich eine Entwicklung von vorsichtigen hin zu bewussteren Kaufentscheidungen. Ein Grund dafür ist eine gestiegene finanzielle Sicherheit: Weltweit fühlen sich 30 Prozent der Konsumenten finanziell besser aufgestellt als im Vorjahr. Diese Verbraucher sind bereit, in smarte Technologien zu investieren, wenn deren Nutzen klar ihren Bedürfnissen entspricht. Aspekte wie Leistung, Komfort, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Dennoch bleiben hohe Anschaffungskosten und Datenschutzbedenken wesentliche Hindernisse für eine breitere Akzeptanz.
Insbesondere der Datenschutz, etwa bei Sprachassistenten und Sicherheitssystemen, erweist sich weiterhin als großes Hemmnis. Medienberichte über Datenpannen verstärken diese Zurückhaltung zusätzlich. Zudem wirken unklare Vorteile bestimmter Produkte abschreckend, vor allem in entwickelten Märkten, wo die Skepsis gegenüber neuen Technologien größer ist.
Akzeptanz fördern
Die Beliebtheit KI-gesteuerter Funktionen ist in bestimmten Produktkategorien unbestreitbar. So sind 95 Prozent der verkauften Staubsaugerroboter mit KI-Funktionen wie Fernsteuerung und intelligenter Automatisierung ausgestattet. Auch smarte Personenwaagen erfreuen sich großer Nachfrage. Obwohl sie nur etwa 20 US-Dollar teurer sind als herkömmliche Modelle, überzeugen sie durch ihre einfache Bedienung und nützliche Analysemöglichkeiten.
Um die Verbreitung solcher Technologien weiter voranzutreiben, müssen Hersteller zentrale Herausforderungen angehen. Dazu gehören die Berücksichtigung von Datenschutzbedenken, die Verbesserung der Erschwinglichkeit und die Betonung einer nahtlosen Integration und Interoperabilität zwischen intelligenten Geräten. Die Vorstellung eines vollständig vernetzten Zuhauses, in dem Geräte optimal zusammenarbeiten, um Energieeffizienz und Komfort zu steigern, bietet dabei einen starken Anreiz für potenzielle Käufer.
Vertrauen schaffen
„Der Schlüssel zum Verbrauchervertrauen liegt darin, den Käufer:innen Unterstützung bei der Nutzung der Geräte zu bieten und gleichzeitig verantwortungsvoll mit Daten umzugehen“, lautet die Einschätzung von GfK, gfu und IFA Management. „Smarte Technologien sollten sich an den Lebensstil der Nutzer:innen anpassen – und nicht umgekehrt. So kann sich die vielversprechende Technologie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Alltags entwickeln.“