„Schon seit Wochen sind die Menschen im Black-Fieber“, sagt BVT-Geschäftsführer Steffen Kahnt. „Sie beobachten den Preis ihrer Lieblingsprodukte oder lassen sich von Deals zum Kauf inspirieren.“ Laut den von BVT und GfK vorgelegten Marktzahlen werden in Deutschland dieses Jahr voraussichtlich 75 Milliarden Euro für Technische Gebrauchsgüter ausgegeben und damit rund 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach mehreren Jahren mit starkem Wachstum bewegt sich der Markt mittlerweile in fast allen Sektoren seitwärts. Der Gesamtmarkt umfasst Unterhaltungselektronik, Foto, Elektrogroß- und -kleingeräte, Telekommunikation, IT und Büroprodukte in den B2C- und B2B-Vertriebskanälen.
Mit Blick auf die konsumentenbezogenen Verkäufe gemäß GfK Sales Tracking-Daten (für den B2C-Kanal) sind im bisherigen Jahresverlauf 2024 (von Januar bis September) folgende Trends zu beobachten:
- Der Markt für Elektroroßgeräte entwickelte sich zuletzt leicht negativ. Positiv entwickelt sich der Absatz von Wäschetrocknern mit einem zweistelligen Wachstum in Stück und 9 Prozent in Wert. Wäschetrockner vereinen die Funktion von Waschmaschine und Trockner in einem Gerät, was Platz und Anschaffungskosten spart. Zudem investieren viele Verbraucher angesichts weiterhin hoher Energiekosten in energieeffiziente Geräte der besten Energie-Effizienzklassen A, B und C. Für diese Geräte aus dem Bereich Waschen, Kühlen, Spülen, und Gefrieren stiegen die Ausgaben im Jahresvergleich um 17 Prozent.
- Der Bereich Elektrokleingeräte ist im Aufwind, um einige Produktkategorien entstehen neue Trends. So entspann sich in 2024 ein Hype um „Dessert Maker“ bzw. Eiszubereiter, für die ca. 20 Millionen Euro mehr ausgegeben wurden, wodurch sich der Markt praktisch verdoppelte. Weiterhin stark nachgefragt sind Hot Air Fryer – portable Heißluftfriteusen mit denen sich komfortabel vielfältige und gesunde Mahlzeiten zubereiten lassen, was nicht nur junge Zielgruppen anspricht. Die Ausgaben für diese Geräte stiegen um 75 Prozent. Bei Kaffee fallen vor allem Siebträgergeräte auf, für die 6 Prozent mehr Geld ausgegeben wurde.
- Der TV-Markt profitierte vom EM-Effekt im Mai und Juni 2024. Alexander Dehmel, Head of CSM Germany & Austria NIQ/GfK: „Die Deutschen wollten die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land im Stadion oder zumindest auf großen TV-Bildschirmen mit bis zu 100 Zoll zuhause erleben. Das führte zu teils sehr hohen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich in Bezug auf die Menge und die Ausgaben bei TVs.“ Der Aufschwung der Kopfhörer erlebte jedoch einen Dämpfer, vielleicht ein Zeichen für eine gewisse Marktsättigung, denn in vielen Fällen besitzen und nutzen die Verbraucher mehrere Geräte auch für verschiedene Zwecke.
- Im Foto-Bereich werden insbesondere Actioncams und Kameras, die sich mit Gimbals nutzen lassen, vermehrt nachgefragt. Viele Menschen teilen ihren Alltag, Urlaubsreisen und besondere Augenblicke in den sozialen Netzwerken. Kompakte Systemkameras sowie Wechselobjektive wurden in 2024 etwas weniger gekauft, was zum Teil auch an der eingeschränkten Verfügbarkeit von wichtigen Top-Seller-Produkten lag.
Customer Journey im Omnichannel
Für Händler bleibt es weiterhin wichtig, neben dem stationären Geschäft auch online präsent zu sein. So sind die Konsumenten ihren Bezugsquellen – ob stationär oder online – auch in diesem Jahr eher treu geblieben. „Die persönliche Beziehung zum Kunden ist das größte Kapital eines Händlers“, sagt der BVT-Vorstandsvorsitzender Frank Schipper. „Wer stationär und online clever verbindet, dominiert den Markt.“ Aktuell werden den Angaben zufolge gut 54 Prozent des Umsatzes bei Technikartikeln in Multichannel-Kanälen gemacht, 31 Prozent bei Pure Playern online und 14 Prozent in rein stationären Geschäften.
Top-10-Produkte des BVT
Welche Produkte 2024 den Ton angeben, verrät auch in diesem Jahr die Top 10 Technik-Aktion des BVT. „Wir als Handel nennen die zehn genialsten Produkte beim Namen und küren mit ihnen die Innovationen des Jahres. Diese sind nicht nur smart, sondern echte Game Changer für unseren Alltag“, erklärt die stellvertretende BVT-Geschäftsführerin Franziska Köster.