Frank Schipper, Vorsitzender Handelsverband Technik (BVT): „Es ist ein vollkommen falsches Signal, die Laienreparatur von strom- und wasserführenden Hausgeräten sowie Elektronikprodukten zu fördern. Unsere Kritik richtet sich nicht gegen Einrichtungen wie Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten. Aber es gibt gute Gründe für die geltenden Vorschriften und Sicherheitsrichtlinien bei elektrischen und elektronischen Geräten. Wer Verbraucher dazu anstiftet, seinen Elektroherd, den Kaffeevollautomaten oder den Wasserkocher selbst oder unter Anleitung von Laien zu reparieren, gefährdet im Zweifel die Sicherheit und Gesundheit der Nutzer.“
Qualifizierte Reparatur fördern
Der Verband fordert die Bundesregierung stattdessen dazu auf, im Interesse der Verbraucher die professionelle und qualifizierte Reparatur zu fördern. „Es gibt Vorbilder für eine sinnvolle und zielgerichtete Förderung der Reparatur, beispielsweise durch einen Reparaturbonus“, erklärt BVT-Vorsitzender Frank Schipper. „Wir stehen vollkommen hinter dem Ziel, die Reparatur zur fördern und so die Nutzungsdauer von Geräten zu verlängern und damit die Umwelt zu schonen. Aber nicht auf Kosten der Sicherheit und zu Lasten der gewerblichen Wirtschaft.“
Das Bundesumweltministerium hatte vorgestern (21. Oktober) die erstmalige Förderung von Repair-Cafés und Selbsthilfewerkstätten bekannt gegeben. Einrichtungen sollen bei Beantragung über ein Online-Portal eine Förderung von bis zu 3.000 Euro von einer Stiftung erhalten. Einem Reparaturbonus, wie er in europäischen Nachbarländern oder einzelnen Bundesländern eingesetzt wird, sowie einer steuerlichen Begünstigung von Reparaturen hatte die Bundesregierung erst kürzlich in einer Bundestagsanfrage mangels Finanzierbarkeit eine Absage erteilt und stattdessen die Förderung der Laienreparatur befürwortet.