(Bild: Telering)
Am Samstag, den 7. September eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Wafzig die Hauptversammlung auf der Innovation Stage im City Cube der Messe Berlin. In seinem Geschäftsbericht ging dann Telering-Geschäftsführer Udo Knauf auf die bekannten Veränderungen innerhalb der Weltfunk-Gesellschafterstruktur des letzten Jahres ein. Die Abgänge der Großhandelshäuser Sonepar und Brömmelhaupt konnten durch den aktuellen Weltfunk-Gesellschafterkreis kompensiert werden. So konnte Telering die Betreuungsqualität der Mitglieder durch hohe Investitionen in das Fachpersonal der Großhandelshäuser flächendeckend sicherstellen und sogar erweitern.
Somit gab Udo Knauf mit vielen Argumenten und Fakten den anwesenden Mitgliedern schlüssige Antworten darauf, warum die Telering-Verbundgruppe für inhabergeführte Fachhändler mit Fokus auf Service, Dienstleistung und gesamtheitlichen Lösungsansatz die genau richtige Kooperation ist. Der dreistufige Vertrieb bietet unverändert etliche Alleinstellungsmerkmale hinsichtlich Betreuungsqualität, Persönlichkeit, Kompetenz und Liefer-Performance. Mit Bezug auf das Veranstaltungsmotto warb Udo Knauf dafür, mit Stolz auf die Tradition und dem Willen zu Veränderungen, die Chancen und Perspektiven für die Zukunft zu erkennen und für sich zu nutzen.
Telering wird digitaler
Bei Telering ist man selbstständiger Unternehmer mit allen Freiheiten und kann sich aus einem Blumenstrauß verschiedener Maßnahmen genau das rauspicken, was in das jeweilige Leistungsspektrum und in das regionale Marktumfeld des Technik-Profis passt. In den meisten Fällen ist dies die kostenlose und rechtssichere Homepage, die unkompliziert als eigene Unternehmensseite aufgebaut ist. Digital Signage, das die Technik-Profis zukünftig mit Disa bezeichnen (digitales Schaufenster), löst die analoge Plakatwelt ab und bietet Fachhändlern einen eigenen Laden-TV-Kanal. Diese digitale Infrastruktur setzen bereits viele Technik-Profis in ihren Shops ein. Zudem wird die Technik-Profi-Plattform weiter ausgebaut und führt zukünftig jedem Mitglied noch mehr qualifizierte Endkundenkontakte zu.
Neuer Telering-Gesellschaftsvertrag
Udo Knauf verschwieg nicht, dass man trotz aller Veränderungen und Anpassungen ebenso wie alle anderen Verbundgruppen auch mit der Herausforderung von schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hat. Es sei daher sehr wichtig, das eigene Fachgeschäft so zu verändern und zu optimieren, dass es an einen Nachfolger übergabefähig ist. Das größte Problem stelle nämlich die Geschäftsaufgabe durch eine nicht mögliche Unternehmensübergabe dar.
Im Zuge dessen hat man nach fast 40 Jahren die Neufassung des Gesellschaftsvertrags der Telering KG während der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Dieser Vertrag ermöglicht eine Ausrichtung auf qualitätsorientierte Händler und handwerklich geprägte Strukturen, die über praktizierte Kundennähe in die Häuser und Wohnungen der Konsumenten kommen. Hier wird das gesamte fachhandelsspezifische Dienstleistungsangebot mit Lieferung, Montage, Einweisung und Altgeräte-Entsorgung vollumfänglich erbracht.
Strategische Zusammenarbeit mit ElectronicPartner
Des Weiteren haben Telering und ElectronicPartner eine strategische Zusammenarbeit beschlossen. Dies betriff zum einen die gegenseitige Unterstützung in der Warenversorgung. So beliefern künftig die Weltfunk-Großhandelshäuser als Lieferantenpartner alle Verbundgruppen-Mitglieder der EP. Im Gegenzug können Telering-Mitglieder im Lager von ElectronicPartner einkaufen und dort auf Marken zugreifen, die nicht im strategischen Vermarktungsfokus der Weltfunk/Telering stehen. Im Hinblick auf die kommende Gesetzgebung zum „Recht auf Reparatur“ wird man zudem eine gemeinsame Vermarktungsplattform erstellen, die Fachhändler mit Reparatur und Service-Kompetenz optimal positionieren soll. Diese Plattform ist nur den Fachhändlern von EP: und Telering zugänglich. Gestartet wird mit der Kaufmöglichkeit für Telering-Mitglieder ab 1. Oktober 2024, die anderen Bereiche folgen schrittweise nach Fertigstellung.
(Bild: Telering)
Neuer und alter Aufsichtsrat
Bei der Wahl zum Telering-Aufsichtsrat wurden die drei Mitglieder Michael Wafzig, Achim Schultze und Marcus Herold aus dem Gremium der Fachhändler für die nächsten zwei Jahren einstimmig wiedergewählt, was als wertschätzendes und bestätigendes Signal für die gute Arbeit der vergangenen beiden Jahre gewertet werden kann. Von Großhandelsseite aus wurden Matthias Gaydoul (Geschäftsführer Uni Elektro), Andreas Brand (Leiter Konsum Löffelhardt) und Frank Schweizer (Leiter Kooperation Telering Bürkle) berufen.
Geschäftsentwicklung der Telering
Nach der erfolgreichen Geschäftsentwicklung in den Jahren 2020 und 2021 mit jeweils 10-prozentigen Steigerung zu den Vorjahren, die geprägt war von besonderen Kaufeffekten in der Corona-Zeit, kühlten die Geschäftsergebnisse in den Jahren 2022 und 2023 erwartungsgemäß ab. So hatte die Telering 2022 einen Umsatzrückgang von 3 Prozent und 2023 sogar von 10 Prozent hinnehmen müssen. Die Mitgliederzahlen waren über die letzten zwei Jahre ebenfalls rückläufig. Von 1.732 Mitgliedern per 31. Dezember 2021 waren es per 31. Dezember 2023 noch 1.622. Trotz der widrigen Rahmenbedingungen konnte das Gesamtergebnis der Telering-Verbundgruppe jedoch für 2022 und 2023 erfolgreich gestaltet werden, so dass sich die Mitglieder über eine ordentliche Dividende in Höhe 7,5 Prozent Bruttoverzinsung auf die Kapitaleinlage freuen können.