Das Interesse an der Reparierbarkeit von Geräten ist hoch: 56 Prozent der Befragten beschäftigen sich bereits vor dem Kauf damit, wie gut ein Gerät im Schadensfall zu reparieren wäre. Dieses Interesse ließe sich signifikant steigern, wenn Hersteller die Reparierbarkeit ihrer Geräte ausweisen würden. Laut der Wertgarantie-Studie würden etwa neun von zehn Verbrauchern ein solches Reparatur-Label bei der Kaufentscheidung von Elektronik- und Haushaltsgeräten berücksichtigen. „Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich das große Potenzial eines Reparatur-Labels, das Verbrauchern auf einen Blick die Reparierbarkeit eines Geräts anzeigt“, so Konrad Lehmann, Vorstand bei Wertgarantie. „Unsere Studie belegt: Die große Mehrheit der Verbraucher entscheidet sich eher für ein Gerät, das im Schadensfall einfacher zu reparieren ist.“
Innerhalb der Studie wurden die 2.100 Befragten anhand des Beispiels Waschmaschine vor die hypothetische Kaufwahl gestellt: neuwertiges Gerät mit einer hohen Reparierbarkeit zum höchsten Preis, neuwertiges Gerät mit geringer Reparierbarkeit zum günstigeren Preis, Gebrauchtgeräte mit unterschiedlicher Nutzungsdauer ohne Angaben zur Reparierbarkeit, aber dafür zu den günstigsten Preisen. Die eindeutige Wahl: Mit 58 Prozent entscheidet sich mehr als die Hälfte der Verbraucher für ein neuwertiges Gerät mit einer hohen garantierten Reparierbarkeit, obwohl dieses Gerät im Choice Design das teuerste war. Hier zeigt sich das große Potenzial im Hinblick auf die Reparierbarkeit von Elektronikgeräten und ein entsprechendes Label zur Kennzeichnung.
Auf der anderen Seite lassen die Studienergebnisse vermuten, dass die Reparaturquote in Deutschland noch ausbaufähig ist. Immerhin: Etwas mehr als jeder dritte Haushalt (36 %) hat im Jahr 2023 mindestens ein Elektro- oder Haushaltsgerät reparieren lassen. Knapp jeder fünfte Haushalt (19 %) hat sogar zwei oder mehr Reparaturen durchführen lassen.
Unterschiede gibt es je nach Bundesland: Besonders reparaturfreudig ist die Bevölkerung in Berlin (47 %), gefolgt von Baden-Württemberg (41 %). In Thüringen, Saarland und Schleswig-Holstein hingegen wird nur halb so häufig repariert wie beim Spitzenreiter Berlin.
Reparatur-Label könnte Reparaturquote erhöhen
„Wir glauben, dass eine hohe und für den Verbraucher erkennbare Reparierbarkeit von Geräten die Anzahl der Reparaturen deutlich erhöhen würde. Die Zahlen bei unseren versicherten Geräten zeigen, dass sich derzeit 68 Prozent der Schäden an Smartphone und Co. reparieren lassen. Hier ist also noch Luft nach oben“, ordnet Konrad Lehmann die Studienergebnisse ein. „Wir setzen uns seit Jahren für Reparaturen ein, um dem anwachsenden Elektroschrott-Berg entgegenzuwirken. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen ganz klar, wie wichtig die Reparierbarkeit von Geräten für Verbraucher ist und dass ein Reparatur-Label eine maßgebliche Entscheidungshilfe sein könnte, um die Reparaturquote dauerhaft zu erhöhen.“