Die Studie untersucht den CO2-Fußabdruck der Wertschöpfungsketten des europäischen Einzel- und Großhandels und umfasst Beiträge von mehr als 25 führenden Unternehmen und Wirtschaftsverbänden. Sie hebt einige der zentralen Hindernisse hervor, die dem Netto-Null-Ziel entgegenstehen und liefert Empfehlungen für zukünftige Szenarien sowie den erforderlichen Investitionen in nachhaltige Mobilität, Infrastruktur, Schwerindustrie, Landwirtschaft und Ernährungssysteme sowie die Kreislaufwirtschaft. Der Fokus liegt auf vier Teilsektoren: Lebensmittel und Getränke, Gesundheit und Kosmetik, Textil und Bekleidung, Unterhaltungselektronik sowie Heimwerken (DIY).
Obwohl im Handelssektor jährlich 1,6 Gigatonnen CO2 emittiert werden, was einem Drittel des europäischen CO2-Fußabdrucks entspricht, sind nur zwei Prozent der Scope-1- und -2-Emissionen auf direkte Betriebsabläufe oder den Energieverbrauch des Sektors zurückzuführen. Im Gegensatz dazu resultieren laut Studie die indirekten Scope-3-Emissionen aus den Aktivitäten von Produzenten und Herstellern entlang der Wertschöpfungsketten sowie aus dem Energieverbrauch nach dem Kauf eines Produkts.
Bei der Rückverfolgung und Reduzierung von Emissionen haben laut Studie einige Einzel- und Großhändler erhebliche Fortschritte erzielt, und zwar insbesondere in den Bereichen Scope 1 und 2. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass der Sektor seine Bemühungen auf Unternehmensebene sowie in der Branche und Wertschöpfungskette intensivieren muss, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Zudem verdeutlicht die Untersuchung, dass es dringend einer einheitlichen europäischen und branchenweiten Methodik bedarf, um Scope-3-Emissionen zu quantifizieren und Reduktionsmöglichkeiten zu identifizieren. Sobald dies erreicht ist, können sich Organisationen fokussierter darum kümmern, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, Investitionen zu steuern und gemeinsam Herausforderungen anzugehen, die nur durch die Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen, Sektoren und Länder bewältigt werden können.
Die Studie umreißt acht Erfolgsfaktoren, um den Weg zu Netto-Null zu beschleunigen:
- eine harmonisierte Methodik zur Berechnung von Scope-3-Emissionen,
- einen besseren Zugang zu Lieferketten- und Verbrauchsdaten,
- einen verlässlichen regulatorischen Rahmen,
- eine schnelle Skalierung der derzeitigen Dekarbonisierungsmaßnahmen,
- mehr Technologie- und Infrastrukturinnovationen,
- eine höhere Verbraucherakzeptanz nachhaltiger Entscheidungen,
- anspruchsvolle ESG-Betriebsmodelle von Unternehmen
- und eine verbesserte Zusammenarbeit über das gesamte Branchenökosystem hinweg.