Die europäischen Energielabels beeinflussen Produktsortimente und treiben Innovationen voran. 2021 stieg die Zahl neu eingeführter Haushaltsgeräte mit den neuen Labels sprunghaft an und diese Produkte dominierten den Markt: Nur 9 Prozent der Verkäufe entfielen demnach auf Artikel, die länger als drei Jahre im Verkauf sind, während es bei Produkten ohne die neue Kennzeichnung fast 50 Prozent waren.
Regulatorische Eingriffe beeinflussen die Preisentwicklung und treiben die Premiumisierung voran. Energielabel-konforme Produktneuheiten werden zu höheren Preisen angeboten, was den durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP) in den jeweiligen Kategorien nach oben treibt. Das jüngste Verbot der Energieeffizienzklassen F und G bei Haushaltsgeräten wird wiederum für eine Sortimentrotation und einen Anstieg des ASP sorgen. Im Februar dieses Jahres machten Kühlschränke dieser Energieklassen noch immer 30 Prozent aller Verkäufe in Europa aus.
Zur Erreichung der Klimaziele für 2030 und 2050 setzt die EU immer mehr Vorschriften in Kraft. Ab 2025 wird ein neues Energielabel für Smartphones und Tablets verpflichtend, was das Sortiment und die Preise ebenfalls beeinflussen dürfte.
Eco-Werbung verspricht Erfolg
Eco-Claims, also Werbung mit ökologischen Botschaften, gewinnen an Bedeutung und sind gut für das Image von Marken voran. Die GfK hat sieben verschiedene Ausprägungen dieser Claims untersucht, wobei die häufigsten Angaben die Verpackung, recyceltes Material und den CO2-Fußabdruck betreffen. Auch Laptop-Hersteller nutzen diese Claims zunehmend, um ihre Produkte zu bewerben: Laut gfknewron entfallen 27 Prozent des Umsatzes der Laptops, die zwischen März 2023 und Februar 2024 in den EU5-Ländern (Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien) verkauft werden, auf Produkte, die mit drei oder mehr Eco-Claims werben. Laut GfK verzeichneten diese Produkte eine dreistellige Wachstumsrate.
„Für Konsumenten bleibt der Umweltschutz eine zentrale, langfristige Priorität, die kurzfristige Ausschläge durch andere Themen überdauert“, heißt es in der gemeinsam von GfK, gfu und IFA Management lancierten Meldung. „Frühindikatoren zeigen, dass Nachhaltigkeit in diesem Jahr wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rückt. Viele Marken setzen bereits auf grüne Strategien. Und besonders Premiummarken haben das Potenzial erkannt, sich durch aussagekräftige und authentische ökologische Initiativen von Mitbewerbern abzuheben und dadurch ihre Premiumposition zu rechtfertigen.“