Parallel zur positiven Entwicklung des Konsumklimas legen die Verbraucher in Deutschland zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit beim Einkauf und beabsichtigen, dies auch in Zukunft fortzusetzen. „Nachhaltigkeit ist ein langfristiger Konsumentenwert, der im letzten Jahr kurzzeitig aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten weniger stark im Bewusstsein war. Viele Menschen mussten Kompromisse zugunsten preisgünstigerer Angebote eingehen“, stellt Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei NIQ/GfK, fest. „Nun deuten Frühindikatoren auf eine wirtschaftliche Entspannung hin und die Konsumenten sind bereit, wieder häufiger nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen.“
Im Sektor der technischen Konsumgüter zeichnet sich ein Trend zu nachhaltigen Investitionen durch den Verkauf energieeffizienter Waschmaschinen ab. Laut GfK Handelspaneldaten erhöhte sich im ersten Quartal der Anteil der Geräte mit der Energieeffizienzklasse A auf 69 Prozent, ein Anstieg um 15 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Barrieren beim nachhaltigen Shoppen sind häufig mangelnde Transparenz und Informationen: Die Hälfte der Konsumenten in Deutschland gibt an, dass sie gar nicht einschätzen kann, ob ein Produkt umweltfreundlich ist. Abhilfe können hier beispielsweise Produktlabels schaffen. In einer aktuellen GfK-Studie wurde jetzt die Bekanntheit und Bedeutung verschiedener Labels in unterschiedlichen Produktkategorien ermittelt.
Bei den technischen Konsumgütern ist das EU-Energieeffizienzlabel das bekannteste (99 Prozent) und für die Kaufentscheidung wichtigste (84 Prozent) Siegel gefolgt vom CE-Prüfzeichen (Bekanntheit 94 Prozent, Relevanz 77 Prozent).
„Produktsiegel sind eine wichtige Orientierungshilfe, wenn es um die Auswirkungen der gekauften Produkte auf die Umwelt geht“, informiert Petra Süptitz. „Für eine Vielzahl von Konsumenten sind sie auch relevanter für die Kaufentscheidung als Informationen auf Unternehmens-Websites, Werbung oder die Meinung von Familie, Freunden oder Bekannten. Gleichzeitig verlieren Shopper den Überblick, wenn eine Kategorie zu viele Siegel nutzt. Hersteller und Händler haben hier die Chance, mit einer offensiven und transparenten Kommunikation die Komplexität der bestehenden Siegel zu reduzieren und für Klarheit rund um nachhaltige Produkte zu sorgen.“