Bei der Kälteversorgung setzt die Messe Berlin auf moderne Anlagen, die das Gelände effizienter und klimafreundlicher klimatisieren als die bisher genutzten Maschinen. Bei der Wärmeversorgung werden verschiedene Wärmequellen kombiniert, um Energie, CO2-Emissionen und Kosten einzusparen. Zudem soll die Unabhängigkeit von einzelnen Energieträgern erhöht werden. Nach dem Umbau startet ein Energieliefer-Contracting über 15 Jahre, durch das die Messe Berlin von stabilen Preisen und Planungssicherheit profitiert.
„Eine nachhaltige Energieversorgung ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht für uns ein entscheidender Faktor für den Betrieb unseres Geländes. Mit unserer Energiewende unterm Funkturm setzen wir auf klima- und umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplung, ergänzt durch erneuerbare Energien wie Photovoltaik. Berlin hat sich vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit unserem Engagement wollen wir einen Beitrag leisten, um diesem Ziel näherzukommen“, erklärt Dr. Mario Tobias, CEO der Messe Berlin.
Bei der Wärmeversorgung soll eine neue Holzpelletkessel-Anlage einen großen Teil der bisherigen erdgas- und ölbasierten Wärmeversorgung übernehmen. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird den Angaben zufolge mindestens 50 Prozent der Wärme CO2-neutral aus regenerativen Energien erzeugt. Umweltfreundliche und effiziente Kraft-Wärme-Kopplung soll 25 Prozent der Wärme erzeugen. Weitere 25 Prozent werden zur Deckung der Spitzenlast weiterhin konventionell erzeugt.
Für die Kälteversorgung kommen vier neue Kältemaschinen mit umweltfreundlichen Kältemitteln und ressourcenschonender Rückkühltechnik zum Einsatz. Zudem wird anfallende Abwärme zur Kälteerzeugung genutzt. Die neuen Kältemaschinen arbeiten der Messe Berlin zufolge bis zu 40 Prozent effizienter als bestehende elektrische angetriebene Schraubenkompressionskältemaschinen und zehn Mal effizienter als thermisch angetriebene Kältemaschinen (Absorber). Beide Maßnahmen zusammen können insgesamt CO2-Emissionen im Umfang von 5.400 Tonnen pro Jahr einsparen.
Photovoltaik-Dachanlage bei der Messe Berlin
Gemeinsam mit den Berliner Stadtwerken laufen seit September 2023 außerdem die Bauarbeiten für eine neue Photovoltaik-Anlage auf den Hallendächern des Messegeländes. Bis Ende dieses Jahres werden auf 20 Dächern rund 8,5 Megawatt (MW) montiert, was die Photovoltaik-Anlage zur größten Anlage ihrer Art in Berlin und zu einer der größten Dach-Solaranlage Deutschlands macht. Die Gesamtanlage wird eine Nutzfläche von ca. 50.000 Quadratmetern umfassen und jährlich etwa 7,3 GWh- Ökostrom erzeugen, was in etwa dem Verbrauch von 3.600 Zwei-Personen-Haushalten entspricht. Rund 80 Prozent davon sollen auf dem Gelände selbst genutzt werden, u.a. auch zur Kälte- und Wärmeversorgung. 20 Prozent können in das Stromnetz eingespeist werden.