Die Hersteller von Elektrohausgeräten und Consumer Electronics schauen nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2023 und leichten Signalen der Stabilisierung im ersten Quartal 2024 mit vorsichtigem Optimismus auf das zweite Halbjahr. Der Rückgang der Inflation, die sich abzeichnende Zinssenkung und das steigende Verbrauchervertrauen in Europa sind wichtige Indikatoren für eine zunehmende Anschaffungsbereitschaft der Haushalte. Gleichwohl bleibt das Einbaugeschäft von der schleppenden Baukonjunktur belastet. Auch im Bereich Consumer Electronics stehen die Signale noch nicht auf Entspannung – die anstehenden Sport-Events dürften aber wertvolle Impulse setzen.
Mit Blick auf die Europawahl unterstrich Dr. Reinhard Chr. Zinkann, seit 2002 Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektro-Haushalt-Großgeräte, auf dem jährlichen Treffen der ZVEI Consumer-Fachverbände in Berlin die Wichtigkeit des europäischen Binnenmarkts für die elektronischen Konsumgüter. „Wir stehen hinter der Europäischen Union als Wertegemeinschaft und Wirtschaftsverbund. Der freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union hat für unsere Industrie eine herausragende Bedeutung. Der Wegfall von Handelshemmnissen und die Vereinheitlichung von Standards haben in den letzten 30 Jahren in Europa zu mehr Wettbewerb, erhöhter Produktivität und damit zu mehr Wohlstand beigetragen. Diese Errungenschaften des Binnenmarkts drohen jedoch inzwischen an vielen Stellen aufzuweichen. Nationale Alleingänge wie stoffpolitische Beschränkungen, Vorgaben zu Verpackungen oder Produktlabeln hemmen den Binnenmarkt und schaden der Industrie und den Konsumentinnen und Konsumenten ebenso wie der Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt.“
Gleichzeitig hob Dr. Reinhard Chr. Zinkann hervor, welche Belastungen die Branche derzeit durch die Flut an Regulierung treffen. „Die Berichts-, Transparenz- und Sorgfaltspflichten nehmen in einem Maße zu, dass mittelständische Unternehmen wie Konzerne an ihre Grenzen geraten. Das schwächt unsere Innovationskraft, weil wir noch in viel zu hohem Maße damit beschäftigt sind, Reglementierungen abzuarbeiten.“ Hinzu kämen den europäischen Industriestandort belastende Aspekte wie der CO2-Grenzausgleichmechanismus CBAM sowie in Deutschland die hohen Energie- und Lohnkosten. Mit Blick auf das neue EU-Parlament und die neue EU-Kommission fordern die ZVEI-Fachverbände daher eine Politik, die ihren Fokus wieder stärker auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie setzt und Bürokratie konsequent abbaut, um Innovation und Wertschöpfung zu befördern.
ZVEI-Fachverbände mit neuen Vorsitzenden
Neuer Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektro-Haushalt-Großgeräte ist Dr. Reinhard Chr. Zinkann (Geschäftsführender Gesellschafter der Miele Gruppe). Als stellvertretender Vorsitzender gewählt wurde Harald Friedrich (Senior Vice President, Head of Sales Area Central Europe bei BSH Hausgeräte).
Neue Vorsitzende des Fachverbands Elektro-Haushalt-Kleingeräte ist Susanne Harring (Geschäftsführerin von De´Longhi Deutschland), stellvertretender Vorsitzender ist Uwe Meergans (Leiter Vertrieb Consumer Products Zentral Europa bei BSH Hausgeräte).
Für den ZVEI-Fachverband Consumer Electronics wurde Daniel Schiffbauer (Director Home Entertainment, LG Electronics Deutschland) als Vorsitzender wiedergewählt und Philipp Maurer (Country Manager DACH bei Panasonic Deutschland) zum stellvertretenden Vorsitzenden.