Trotz der Fülle an hochklassigen Titeln, die den Umsatz bei Games-Käufen um 4 Prozent haben steigen lassen, ist die Anzahl der verkauften Spiele im vergangenen Jahr um 8 Prozent zurückgegangen. Auch bei Gaming-PCs bzw. -Laptops gab es teils deutliche Rückgänge. In den unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Marktsegmente zeigt sich, dass 2023 für die Games-Branche ein Jahr der Gegensätze war: Einerseits erschienen innerhalb von zwölf Monaten so viele hochkarätige Titel wie selten zuvor. Andererseits wurden einige Verkaufserwartungen nicht erfüllt.
Unterschiede bei Games-Hardware
Spielekonsolen gehörten 2023 zu den wichtigsten Wachstumstreibern: Ihr Umsatz stieg um 44 Prozent und durchbrach dabei mit 1,1 Milliarden Euro sogar die Schwelle von einer Milliarde Euro. Ähnlich stark wurde auch Zubehör für Spielekonsolen nachgefragt. Hier stieg der Umsatz um 32 Prozent auf 374 Millionen Euro. Ganz anders sieht die Entwicklung bei Gaming-PCs aus: Hier ging der Umsatz mit speziell fürs Spielen vermarkteten PCs und Laptops um 17 Prozent auf 547 Millionen Euro zurück. Nur wenig besser sieht die Entwicklung beim Zubehör für Spiele-PCs aus, wozu spezielle Eingabegeräte ebenso gehören wie Grafikkarten: Hier gab es ein Umsatzminus von 7 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro.
„2023 war das erste Jahr seit langem, indem alle aktuellen Spielekonsolen im Handel gut verfügbar waren“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Das enorme Umsatzplus zeigt dabei, wie groß der Nachholbedarf bei den Spielerinnen und Spielern war. Bei den Spiele-PCs gab es hingegen einen deutlichen Umsatzrückgang. Viele Gamerinnen und Gamer hatten bereits während der Corona-Pandemie in ihre PCs und Laptops investiert. Hier scheinen sich viele technisch vorerst gut ausgerüstet zu sehen.“
Umsatz mit Games hat sich positiv entwickelt
Mit dem Kauf von Computer- und Videospielen über alle Plattformen hinweg wurde 4 Prozent mehr erlöst als ein Jahr zuvor. Insgesamt steigt der Umsatz auf rund 1,1 Milliarden Euro. Das Umsatzwachstum geht dabei ausschließlich auf höhere Durchschnittspreise zurück. Viele Spielerinnen und Spieler scheinen sich hochkarätige Titel im vergangenen Jahr direkt zur Veröffentlichung gekauft zu haben und nicht erst auf die ersten Rabatte gewartet zu haben. Da viele der Top-Titel 2023 außerdem besonders zeitintensiv waren, blieb nur Raum für weniger Spiele.
Deutlich positiver entwickelte sich hingegen der Markt für In-Game- und In-App-Käufe: Hier stieg der Umsatz um rund 6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Ob eine schönere Rüstung für die eigene Spielfigur, ein Season Pass mit zusätzlichen Inhalten oder neue Kampagnen: Immer häufiger wird die Spielzeit eines Titels durch ergänzende Inhalte verlängert oder individualisiert. Dieser Trend hat sich auch 2023 fortgesetzt.
Nach Jahren des starken Wachstums hat sich der Umsatz mit Gaming-Online-Services auf hohem Niveau stabilisiert. Hierzu gehören etwa kostenpflichtige Abo-Dienste, die Zugang zu einer großen Spiele-Auswahl geben, das Spielen in der Cloud oder Funktionen wie Online-Multiplayer und das Speichern von Spielständen in der Cloud ermöglichen. Beispiele für solche Dienste sind EA Play, Nintendo Switch Online, PlayStation Plus, Xbox Game Pass oder Ubisoft+. Der Umsatz mit diesen Diensten ging 2023 um 1 Prozent auf 860 Millionen Euro zurück.
Über die Marktdaten
Die Definition von Spiele-PCs- und -Laptops wurde grundlegend überarbeitet und auch auf die vorhergehenden Jahre übertragen. Dadurch haben sich die angegebenen Umsätze rückwirkend verändert. Die genannten Marktdaten basieren auf Erhebungen der Consumer Panel Services GfK und data.ai. CPS GfK verwendet hochqualitative Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte Bevölkerung repräsentative Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel.