Das Wachstum soll demnach vor allem durch Investitionen in die Netzinfrastruktur und steigende Umsätze mit mobilen Telekommunikationsdiensten getrieben werden. So machen Sprach- und Datendienste mit 22,9 Milliarden Euro laut Bitkom-Prognose den größten Anteil aus, mit voraussichtlich plus 1,9 Prozent. Noch stärker nehmen die Investitionen der Netzbetreiber in die mobile Infrastruktur zu, die 2024 laut Prognose um 3,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigen. Hinzu kommen weitere Aufwendungen für Frequenzen, Gebäude und Bauarbeiten, die in diese Zahlen nicht eingerechnet sind.
Smartphone-Verkäufe stabil
Mit Smartphones selbst sollen wie bereits im Vorjahr 11,4 Milliarden Euro umgesetzt werden. Der Absatz zieht dagegen an: Dieses Jahr werden mit 21,8 Millionen Geräten voraussichtlich 8,4 Prozent mehr Smartphones verkauft als im Vorjahr. „Smartphones stehen im Zentrum des digitalen Lebens der Menschen. Wir kommunizieren mit ihnen, lassen uns unterhalten, bilden uns weiter oder steuern vernetzte Geräte. Die immense Bedeutung schlägt sich 2024 in einem deutlichen Plus bei den Stückzahlen nieder“, sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas.
Der Durchschnittspreis pro Smartphone sinkt vermutlich. Wurden 2023 im Schnitt 567 Euro je Smartphone ausgegeben, sind es 2024 wohl nur noch 523 Euro – also 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. „Günstige Einsteigermodelle gewinnen Marktanteile hinzu“, erklärt Haas. „Gleichzeitig bleiben Premium-Smartphones sehr gefragt. Eine bestimmte Kundengruppe setzt nach wie vor auf höchste Qualität zum entsprechenden Preis.“ Im App-Markt gibt es hingegen wieder leichtes Wachstum. Der Umsatz mit mobilen Anwendungen legt voraussichtlich um 2,0 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro zu.
Zahl der installierten Apps steigt
Die durchschnittliche Anzahl an Apps auf den Smartphones der Deutschen hat ebenfalls zugenommen. 2024 werden laut Bitkom auf den privat genutzten Smartphones durchschnittlich 37 Apps zusätzlich zu den bereits vorinstallierten Apps eingerichtet. Vor einem Jahr waren es noch 31 mobile Anwendungen. Einer repräsentativen Befragung des Bitkom zufolge zählen die 16- bis 29-Jährigen mit durchschnittlich 56 Apps zur den „Heavy Usern“ – 44 Prozent aus dieser Gruppe haben mehr als 50 zusätzliche Apps auf ihr Smartphone geladen. Die 30- bis 49-Jährigen verfügen im Schnitt über 41 Extra-Apps. Etwas geringer fällt der Zuwachs an zusätzlich installierten Apps bei den älteren aus: Die 50- bis 64-Jährigen nutzen im Schnitt 30 zusätzliche Apps, die Generation 65+ hat 18 mobile Anwendungen extra installiert.
Andere Geräte werden durch das Smartphone ersetzt
Smartphones übernehmen im privaten Alltag viele Aufgaben: Zwei Drittel (67 %) der Nutzer haben ihre Fotokamera wegen ihres Smartphones aussortiert und fast ebenso viele (66 %) ihren Wecker. 41 Prozent ersetzen das Festnetztelefon durch ihr Smartphone und 39 Prozent das Navigationsgerät. Ebenfalls immer öfter ersetzt werden Taschenlampe (26 %), Radio (21 %), Armbanduhr (15 %), Scanner (6 %) oder Babyfon (2 %). Zwei Prozent ersetzen so den Autoschlüssel und schließen per Smartphone-App ihr Auto auf. Und für 31 Prozent ersetzt das Smartphone den Ticketautomaten im öffentlichen Nah- und Fernverkehr.
Smartphones werden nicht mehr so schnell neu gekauft
Die Menschen in Deutschland haben ihre Smartphones länger als früher in Gebrauch. Nur noch 43 Prozent haben ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist. 2023 war dies noch bei 55 Prozent der Fall und 2022 sogar bei 60 Prozent. Rund ein Viertel (27 %) hat laut Bitkom-Umfrage das Smartphone bereits zwei Jahre oder länger in Gebrauch – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren, als es 23 Prozent (2023) und 16 Prozent waren (2022). Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones auf 17,5 Monate.
Bei der Auswahl eines Smartphones spielen mittlerweile Robustheit und Nutzungsdauer die größte Rolle: 98 Prozent achten auf robusteres Bildschirmglas und 96 Prozent auf eine lange Akkulaufzeit. Für 95 Prozent ist die Bildschirmqualität wichtig und für 92 Prozent die Größe des Speicherplatzes. Eine langfristige Versorgung mit Updates (87 %), Kameraqualität (87 %) und Displaygröße (77 %) sind weitere Faktoren. Fast zwei Drittel (64 %) achten auf die Marke – und jeder und jede Zweite auch auf die Farbe des Geräts (52 %).
Im Durchschnitt wollen Nutzerinnen und Nutzer für ihr nächstes Smartphone maximal 241 Euro ausgeben. Ein Drittel (33 %) ist bereit, maximal 100 Euro für das nächste Smartphone zu bezahlen. 29 Prozent können zwischen 100 und 299 Euro ausgeben und 13 Prozent zwischen 300 und 499 Euro. Fast jeder und jede Fünfte (18 %) erklärt, mehr als 500 Euro für das nächste Smartphone bezahlen zu wollen.
Gründe für die Wahl eines Mobilfunkanbieters
Bei der Wahl des Mobilfunkanbieters legen praktisch alle vom Bitkom befragten Handynutzer besonders Wert auf einen guten Empfang am Wohnort (97 %), eine möglichst große Netzabdeckung (97 %) und eine möglichst hohe Surfgeschwindigkeit (87 %). Die Preise sollen für 81 Prozent möglichst niedrig sein und 75 Prozent wollen flexible Kündigungsmöglichkeiten. Ein guter Kundenservice (69 %) und die Nachhaltigkeit des Mobilfunkunternehmens (69 %) ist ebenfalls für viele wichtig. Zunehmend beliebt sind gebündelte Angebote: 51 Prozent legen Wert auf einen Mobilfunkvertrag, bei dem es das Smartphone dazu gibt, für 36 Prozent ist die Kombination mit Streamingdiensten wichtig und für 31 Prozent eine Kombination mit Festnetz- und TV-Anschluss.