Die Netto-Digitalisierungsquote des Hörfunks liegt gemäß dieser Zahlen bei 67 Prozent. Ein Drittel nennt bereits einen digitalen Empfangsweg als meistgenutzten Zugang zum Radioprogramm. Nur noch die Hälfte nennt die analoge Verbreitung über UKW als bevorzugte Radioempfangsart. Somit ist DAB+ in allen deutschen Bundesländern die zweithäufigste Radio-Empfangsart.
„Radio ist nach wie vor ein gern genutztes Medium in Deutschland und die Digitalisierung des Radios weiterhin auf Kurs, wie auch die aktuellen Zahlen belegen. Die neuen digitalen Radios ersetzen zunehmend die veraltete analoge UKW-Technik“, erklärt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH.
Digitalradio mit vielen Vorteilen
Der Digitalstandard DAB+ deckt mittlerweile eine hohe Programmvielfalt ab. Hinzu kommt die bessere Qualität im Vergleich zu UKW: DAB+ ermöglicht beispielsweise auch ohne Internetverbindung eine kostenfreie Nutzung von Radioprogrammen in digitaler Qualität und ohne jegliche Datenvolumenbegrenzung. Zu den weiteren Vorteilen von DAB+ zählen ein stabiler Empfang des Senders im bundesweiten Sendegebiet ohne Rauschen und Knistern sowie ein leistungsfähiger Dienst zur Verkehrslenkung.
Die Digitalisierung wird auch von den Programmanbietern forciert, speziell dem Deutschlandfunk. So hat der Sender seit 2018 kontinuierlich unwirtschaftliche UKW-Sendeanlagen abgeschaltet und auf eine digitale Verbreitung gesetzt. An insgesamt zehn Standorten in Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern sind die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur seit Juli 2023 mehrheitlich digital zu hören. In den letzten Jahren hat das Deutschlandradio über 40 UKW-Antennenanlagen stillgelegt und will dies 2024 fortsetzen.
Warnmeldungen über DAB+ vor Standardisierung
Die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland, also ARD, Deutschlandradio, Privatsender, Hersteller, Netzbetreiber und Landesmedienanstalten, haben sich zum Ziel gesetzt, ein neues Warnsystem zu definieren, das auf den DAB+ Datendiensten basiert. Dazu hat der Verein weitere Marktpartner eingebunden, darunter Verbände und Behörden (z.B. das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK), um in Deutschland eine breite Akzeptanz zu erreichen. Im Vergleich zum Mobilfunk wird DAB+ über hoch gelegene Sendemasten verbreitet, die auch im Krisenfall verfügbar bleiben, selbst wenn das Mobilfunknetz überlastet ist oder wegen Unwetter ausfällt.