Mehr als eine Million Elektroautos fahren mittlerweile auf Deutschlands Straßen. Wenn es nach den Plänen der Bundesregierung geht, sollen es bis Ende 2030 rund 15 Millionen sein. Hierfür werden immer mehr Lademöglichkeiten gebraucht. Der Handel hat in den letzten Jahren Ladeinfrastruktur auf seinen Parkplätzen aufgebaut, wie das EHI-Whitepaper „Elektromobilität im Handel 2023“ zeigt.
71 Prozent geben an, Lademöglichkeiten anzubieten. Weitere 15 Prozent planen dies für die Zukunft. Für 14 Prozent der Befragten ist das Ladesäulen-Thema nicht relevant. Gründe hierfür sind z.B. Innenstadtlagen oder gemietete Objekte, für die Vermieter zuständig sind. Bis zum nächsten Jahr plant mehr als ein Drittel der befragten Handelsunternehmen, zwischen 51 und 300 neue Ladestationen zu errichten. Weitere 10 Prozent wollen über 300 Neueinrichtungen umsetzen.
Mehr Leistung
Über 80.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte hat die Bundesnetzagentur Anfang des Jahres gezählt. Nicht nur die Anzahl der Ladepunkte ist bei Handelsunternehmen rasant gewachsen, auch die mögliche Ladeleistung hat zugenommen und damit die Möglichkeit, in kurzer Zeit mehr Fahrzeuge zu laden. Der Anteil der HPC-Ladestationen im Handel ist innerhalb eines Jahres von 10 auf 21 Prozent gestiegen. Der Anteil von Ladesäulen mit DC-Technologie liegt damit inzwischen bei über 50 Prozent auf Handelsparkplätzen.
Mehr Gebühren
Bei den hohen Strom- und Investitionskosten hat der Handel vielfach seinen kostenlosen Ladeservice überdacht und Gebühren eingeführt. 71 Prozent der Händler lässt sich laut EHI den Stromservice nun bezahlen, im Vergleich zu 42 Prozent im letzten Jahr. Der Anteil der Unternehmen, die den Ladestrom vergünstigt für ihre Kundschaft anbieten, ist von 26 auf 14 Prozent gesunken. Nur noch 11 Prozent der Handelsunternehmen geben den Ladestrom kostenfrei ab.
Die Handelsunternehmen bieten Ladestationen an, um ihrer Kundschaft einen zusätzlichen Service zu bieten. 81 Prozent der befragten Händler nennen Kundenbindung als Hauptgrund. Aber auch Klimaziele haben einen großen Stellenwert erlangt, sagen 58 Prozent der Händler. In der Vorjahresbefragung waren es noch 42 Prozent. Für 47 Prozent ist die Gesetzgebung eine Motivation für die Errichtung von Ladestationen. Und 42 Prozent nennen das Geschäftsmodell als Grund für den Aufbau von Ladeinfrastruktur.