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Wo die Kaufkraft am stärksten ist

Die GfK-Studie zur Kaufkraft in Deutschland zeigt, dass das verfügbare Nettoeinkommen in diesem Jahr auf 26.271 Euro pro Kopf ansteigen wird. Dies entspricht einem rechnerischen Plus von nominal 3,3 Prozent oder 842 Euro mehr als 2022. Weil gleichzeitig aber auch die Verbraucherpreise weiter steigen, werden die Konsumenten nicht wirklich mehr im Geldbeutel haben.

Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld, das den Menschen für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung steht.

Die GfK erwartet, dass die Inflationsrate erst ab 2024 langsam wieder auf das von der Europäischen Zentralbank angestrebte Ziel von 2 Prozent zurückgehen wird. „Deshalb werden die Deutschen möglicherweise auch 2023 auf größere Anschaffungen verzichten und stattdessen mehr Geld für schlechte Zeiten beiseitelegen“, so die GfK.

Regionale Kaufkraftverteilung

Ein Blick auf die regionale Verteilung zeigt, wo Menschen mit besonders hohem Ausgabepotenzial leben. Bei den Bundesländern liegt Bayern mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 28.453 Euro mehr als 8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und wie in den Vorjahren auf Rang 1. Neu ist aber, dass sich Baden-Württemberg an Hamburg vorbei auf den zweiten Platz schiebt: Hier stehen den Menschen 28.125 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung. Außerdem tauschen Berlin und das Saarland 2023 die Ränge zehn und elf und Sachsen und Bremen die Ränge 12 und 13.

Wie in den Vorjahren weisen mit Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen lediglich vier der 16 deutschen Bundesländer eine überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft auf – in drei Vierteln der Bundesländer ist das Ausgabepotenzial in der landesweiten Betrachtung unterdurchschnittlich. Gleichzeitig setzt sich aber auch der Trend der letzten Jahre fort, dass vor allem die neuen Bundesländer die größten Kaufkraftzuwächse verzeichnen, womit sich die Kaufraftschere langsam etwas schließt. Schlusslicht bei den Bundesländern ist wie in den Vorjahren Mecklenburg-Vorpommern, wo den Menschen im Schnitt 23.213 Euro und damit etwas mehr als 88 Prozent des landesweiten Durchschnitts zur Verfügung stehen.
Foto: GfK
Foto: GfK

Kaufkraft in den Stadt- und Landkreisen

Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 36.866 Euro liegt der bayerische Landkreis Starnberg wie in den Vorjahren mehr als 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und damit auf dem ersten Platz des Kaufkraftrankings, gefolgt vom Landkreis München mit 35.326 Euro pro Person. Neu in den Top 3 ist der Landkreis Ebersberg (mit einem Ausgabepotenzial von 33.865 Euro pro Kopf), der den Stadtkreis München auf Platz vier verdrängt. Auch der Landkreis Hochtaunuskreis rutscht um einen Platz nach hinten auf Rang fünf.

Neu im Top 10 Ranking ist der Landkreis Erlangen-Höchstadt auf Rang neun, während der Stadtkreis Erlangen auf den zwölften Platz verdrängt wird. Schlusslicht des Kaufkraftvergleichs ist auch in diesem Jahr wieder der Stadtkreis Gelsenkirchen: Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 20.862 Euro liegen die Stadt im Ruhrgebiet mehr als 20 Prozent unter dem Landesdurchschnitt.

Einwohnerstarke Stadtkreise 

Zwar vereinen die 25 einwohnerstärksten Stadtkreise mehr als 21 Prozent der Gesamtkaufkraft Deutschlands, was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass alle deutschen Großstädte auch ein überdurchschnittliches Kaufkraftniveau aufweisen. Berlin ist zwar mit Abstand die einwohnerstärkste Stadt Deutschlands und belegt damit den ersten Platz im Ranking nach Kaufkraftsumme, bei der Pro-Kopf-Kaufkraft liegt die Hauptstadt aber 6 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt. Auch Leipzig, Dortmund, Bremen, Dresden und Essen gehören zu den Städten mit den meisten Einwohnern, haben aber Pro-Kopf-Werte, die 5 bis 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt liegen. München und Düsseldorf haben hingegen neben einer hohen Kaufkraftsumme auch ein überdurchschnittliches Ausgabepotenzial pro Kopf, das 29 bzw. 15 Prozent über dem landesweiten Schnitt liegt.
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