Licht, Luft, Wärme – von Beleuchtung bis Heizung
Es lohnt, einen Blick auf die die Bereiche Beleuchtung, Heiz- und Klimatechnik, Kühlung und Gebäudemanagement zu werfen, denn hier lassen sich deutliche Änderungen vornehmen, um Emissionen und Energie zu sparen. Sie gehören zu den größten Energiefressern, allerdings sehen Unternehmen hier auch die größten Einsparpotenziale. In ungenutzten Räumen und nach Ladenschluss heißt es daher zumindest teilweise „Licht aus“. LED-Technologie statt konventioneller Systeme hilft ebenfalls. Klima-, Lüftungs- und Heizungsanlagen können mit Photovoltaikanlagen (auch PV-Anlage oder Solargenerator genannt) bzw. Blockheizkraftwerken energieeffizienter betrieben werden.Energiemanagement – Nachhaltig mit Smart Metering
Logistik – Lieferketten und Lieferwege
Nachhaltiges Handeln reicht weiter als nur bis Ladentür. Themen wie Klima- und Umweltschutz und die Reduzierung von Treibhausgasen sind in der Öffentlichkeit sehr präsent und schlagen sich auch im Kaufverhalten der Konsument:innen nieder. Die Offenlegung der Lieferkette und die Nachvollziehbarkeit der Herstellungsprozesse und Qualitätsrichtlinien machen es möglich, auskunftsfähig über die Herkunft der verwendeten Rohstoffe und die Nachhaltigkeit der Lieferkette zu sein. Und die Lieferungen im Online-Handel? Gebündelte Bestellungen an Kund:innen sind nur eine Möglichkeit. Ein vereinbarter Zustellort direkt bei den Empfänger:innen oder bei Packstationen spart zusätzliche Fahrtwege. Die Wahl des Versanddienstes kann ebenfalls Einfluss nehmen: Setzt der Anbieter Elektrofahrzeuge oder andere emissionsarme Alternativen ein? Werden Kurzstrecken mit Lastenrädern zurückgelegt und Ausliefertouren intelligent und effizient geplant?Retouren – weniger bestellen, mehr behalten
Auch im Bereich des Retourenmanagements wird an Möglichkeiten gefeilt, um nachhaltiger zu handeln. Im Zentrum steht hier weiterhin das Verhalten der Konsument:innen. Beim sogenannten „Bracketing“ werden verschiedene Größen und Farben eines Artikels zur Auswahl bestellt. Mithilfe intelligenter Algorithmen, auch Predictive Analytics genannt, kann jedoch besser auf die Bedürfnisse der Kund:innen eingegangen werden. So können beispielsweise Artikel, die vermehrt wegen schlechter Passform zurückgeschickt wurden, in Onlineshops weiter hinten angezeigt werden. Auch Maßnahmen wie bessere Produktbeschreibungen und -informationen können helfen, die Retourenquote zu senken. Kostenpflichtige Retouren sorgen dafür, dass Konsument:innen weniger leichtfertig doppelte Bestellungen tätigen. Statt Rücksendebelege ausgedruckt beizulegen, die oft ungenutzt weggeworfen werden, kann das Rücksendeetikett außerdem digital zugeschickt werden. Bei Bedarf einer Retourensendung zeigen Kund:innen im Paketshop nur den entsprechenden Code vor. „Buy online and return in store“ ist eine vor allem in den USA beliebte Retourenoption. Händler:innen haben so die Möglichkeit, ihren Retouren gebündelt an Sortierzentren zurückzusenden, was Kosten spart und die Umwelt schont.Verpackungen – innovative Ansätze für weniger Abfall
Wie aber die Bestellungen nachhaltig verpacken? Eine Möglichkeit, um Verpackungen beispielsweise aus Pappe einzusparen, ist der Versand in Originalverpackungen oder Mehrwegbehältern. Diese können in Zusammenarbeit mit Lieferanten für Konsumartikel, aber auch Frischware eingesetzt werden. Mit einem standardisierten Identifikationscode versehen sorgen sie für eine unternehmensübergreifende Identifizierung und somit ein optimiertes Behältermanagement. Die Verwendung von recycelten Verpackungen und der Verzicht auf unnötiges Füllmaterial sorgen ebenfalls für Einsparungen. Auch an Etiketten kann gespart werden. Durch QR-Codes auf Produkten, die zu zusätzlichen Informationen führen, können Etiketten verkleinert und zusätzliche Informationsflyer verringert werden. Und wenn im Geschäft gekauft wird? Digitale Kassenbons verringern nicht nur den Papierverbrauch, sondern verhindern beim digitalen Bezahlprozess auch den Technologiebruch.Online oder stationär – so einfach ist es nicht
Deutlich wird: Die Nachhaltigkeitsmaßnahmen für den stationären sowie den Online-Handel überschneiden sich in einigen Bereichen. Die Klimabilanz eines Einkaufs im Internet setzt sich aus vier Bereichen zusammen: dem Strom des Endgerätes (z.B. Smartphone oder Computer), dem Energieverbraucher der Lager, den Lieferwegen und dem Verpackungsmaterial. Stellt man sie der Klimabilanz eines Einkaufs im stationären Handel gegenüber, ist man nicht selten überrascht: Onlineshopping kann sogar weniger CO₂-Äquivalente verursachen als der Shoppingbummel vor Ort. Besonders, wenn der Weg zum jeweiligen Geschäft sehr weit ist und der Energieverbrauch im Laden. hoch. Für Händler:innen lohnt es sich also, genauer hinzuschauen.Einen umfassenden Überblick zu allen Nachhaltigkeitsmaßnahmen im stationären Geschäft sowie im Online-Handel bieten folgende Publikationen des Mittelstand-Digital Zentrum Handel: