Home Business Markttrends gfu-Studie: TV-Nutzung bleibt weiterhin attraktiv

gfu-Studie: TV-Nutzung bleibt weiterhin attraktiv

Hans-Joachim Kamp (Bild), Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, stellte die Ergebnisse der neuen Studie Mitte der Woche im Rahmen der gfu Insights & Trends in Berlin vor. In einer repräsentativen Befragung von 2.000 Haushalten im Mai dieses Jahres wurde die Nutzung von Elektronikgeräten abgefragt. Der PC steht hier mit 90 Prozent erstmals an der Spitze, dicht gefolgt vom Fernseher mit 89 Prozent. In der Altersgruppe 60+ liegen beide Produkte sogar bei 95 Prozent. Auf Rang drei folgt das Smartphone mit 83 Prozent. Allerdings liegt die Nutzung in der Altersgruppe der 16 bis 39 Jährigen bei 91 Prozent und somit deutlich über dem Gesamtwert. Internet-Router werden von 77 Prozent und Tablets von 50 Prozent der Befragten genutzt.

Noch stärker altersabhängig sind die Angaben in anderen Bereichen. So werden Spielekonsolen im Schnitt von 28 Prozent genutzt. Bei den 16- bis 39-Jährigen dagegen sind es 47 Prozent, während nur sieben Prozent der Über-60-Jährigen mit der Konsole spielen. Ein ähnliches Bild zeigt sich für Audio-Streaming: Im Durchschnitt liegt die Nutzung bei zwölf Prozent, während aber 22 Prozent der 16- bis 39-Jährigen streamen und nur vier Prozent der Generation 60+. Über alle Altersgruppen hinweg besitzen acht Prozent der in der gfu-Studie Befragten eine Smart-Home-Ausstattung. Dabei haben 14 Prozent der 16- bis 39-Jährigen und nur drei Prozent der Über-60-Jährigen ein Zuhause mit smarter Technik.

Auch bei Smartphones gibt es erhebliche Generationenunterschiede. Soziale Medien nutzen 66 Prozent der 16- bis 39-Jährigen, die Über-60-Jährigen nur zu 39 Prozent. Der Durchschnitt liegt bei 53 Prozent. Nachrichten und Artikel lesen 43 Prozent aller Befragten mit dem Smartphone, bei den 16- bis 39-Jährigen sind es 52 Prozent und nur 38 Prozent in der Altersgruppe 60+. Eine ähnliche Verteilung ergab die Nutzung von Informationen zu Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Waren und Dienstleistungen bezahlen 36 Prozent der Befragten mit dem Smartphone, die 16- bis 39-Jährigen erledigen dies zu 49 und die Ü60-Gruppe zu 21 Prozent. Preisvergleiche mit dem Smartphone führen insgesamt 32 Prozent durch. Mit 38 Prozent liegen wieder die 16- bis 39-Jährigen an der Spitze, während sich die Über-60-Jährigen dieser Möglichkeit nur zu 23 Prozent bedienen.

Kaum Altersunterschiede gibt es bei der Anschaffungsabsicht für das Jahr 2017. Die Liste der Top 5 wird vom Smartphone (19 Prozent) angeführt, Elektrokleingeräte zur Körperpflege folgen auf Platz zwei mit 17 Prozent. 15 Prozent gaben an, sich ein Elektrokleingerät für die Küche kaufen zu wollen. Sonstige Elektrokleingeräte für den Haushalt stehen ebenso wie TV-Geräte bei 13 Prozent der Befragten auf der Einkaufsliste für 2017.

Eine große Lücke zeigt sich beim Vergleich der Ausgabebereitschaft für TV-Geräte mit den tatsächlich beim Kauf ausgegebenen Summen. So liegt der Durchschnittspreis aller verkauften Fernseher aktuell bei rund 600 Euro. Die im Rahmen der gfu-Studie befragten Bürger sind aber bereit, zwischen 800 und 900 Euro für das nächste Fernsehgerät auszugeben. 43 Prozent (im Vorjahr 30 Prozent) sind sogar bereit, mehr als 1.000 Euro auszugeben und elf Prozent wollen über 1.400 Euro investieren. Erstmals gaben die Studienteilnehmer als häufigsten Kaufgrund mit 47 Prozent die hohe UHD-Bildauflösung an (Vorjahr 36 Prozent). Der größere Bildschirm als Kaufmotiv wurde mit 41 Prozent (Vorjahr 47 Prozent) auf Platz zwei verdrängt. Der drittwichtigste Grund für die Neuanschaffung bleibt Smart TV mit 31 Prozent (Vorjahr 29 Prozent).

Hans-Joachim Kamp bemerkt dazu: „Industrie und Handel gelingt es offenbar nicht, die Ausgabebereitschaft in vollem Umfang abzurufen. An der Leistungsfähigkeit und der Ausstattung der Geräte ist dies nicht festzumachen, denn mit Ultra HD und großen Bilddiagonalen gibt es ausreichend Argumente in der Kaufberatung, was unsere Studie auch belegt.“

Des Weiteren belegt die gfu Studie: Smart TVs sind in den Haushalten angekommen. Schon 42 Prozent der Befragten besitzen ein solches Gerät. Davon sind 88 Prozent an das Internet angeschlossen. Die Smart-Funktionen werden von 56 Prozent auch genutzt, in der Altersgruppe 16 bis 39 sogar von 65 Prozent. Dies führt auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen. Im Schnitt sind dies 41 Prozent (38 Prozent im Vorjahr), bei den 16- bis 39-Jährigen liegt die Zahl bei 57 Prozent, bei den Über-60-Jährigen bei 27 Prozent.

Insgesamt bleibt die TV-Nutzung aber weiterhin attraktiv. 59 Prozent der 16- bis 39-Jährigen gaben an, nun mehr Zeit vor dem TV zu verbringen als ohne Smart TV, da sie mit den vernetzten Geräten häufiger passende Sendungen finden. Ebenfalls 59 Prozent dieser Altersgruppe sind generell bereit, für Programminhalte zu bezahlen, die Ü60-Gruppe nur zu 16 Prozent. So überrascht es nicht, dass die Mediatheken mit 60 Prozent auf Platz eins bei der Nutzung der smarten Funktionen liegen, gefolgt von Video on Demand mit 56 Prozent und Videoclips mit 54 Prozent. Auch hier zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen: Video on Demand schauen nur 35 Prozent der Über-60-Jährigen, dagegen 74 Prozent der 16- bis 39-Jährigen. Videoclips sehen 68 Prozent der Altersgruppe 16 bis 39 und nur 31 Prozent der Gruppe 60+.

www.gfu.de

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