Die Anzahl der DAB+ Geräte zu Hause und im Auto liegt bei mittlerweile rund 23,8 Millionen, das sind rund 2,2 Millionen Geräte mehr als im Vorjahr. Damit erlebt die Haushaltsausstattung mit DAB+ Geräten ein anhaltendes Wachstum um 10 Prozent. In der Regel nutzen diese Radiohaushalte gleich mehrere DAB+ Geräte. Gleichzeitig sinkt die Zahl der UKW-Radios. Unter anderem begünstigt durch die Digitalradiopflicht im Auto geht insbesondere der UKW-Anteil an den Autoradios zurück. Inzwischen verfügt jedes vierte Autoradio über digitalen Empfang über DAB+ und/oder IP.
DAB+ in den Bundesländern
Hohe Digitalisierungsquote
Die Beliebtheit der digitalen Empfangswege zeigt sich auch bei den IP-Radiogeräten. Ihr Anteil an der Haushaltsausstattung liegt mittlerweile bei 20,2 Prozent (das entspricht einem Wachstum von 20 Prozent). Smart Speaker spielen bei der Radionutzung über das Internet weiterhin eine untergeordnete Rolle (9,3 Prozent). Die Digitalisierungsquote, die angibt, wie viele Menschen über mindestens eine digitale Radioempfangsmöglichkeit verfügen, steigt von 65,7 Prozent im Jahr 2021 auf nun 68,4 Prozent.Nationaler Warndienst in der Entwicklung
DAB+ ist auch in der Lage, Alarm- und Warnmeldungen auszustrahlen - und könnte damit Leben retten und die Bevölkerung in Krisenfällen schützen. Die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland haben sich daher mit breiter Mehrheit dafür ausgesprochen, das DAB+ System um diesen zusätzlichen Dienst zu erweitern. Gemeinsam mit Programmveranstaltern, Medienanstalten und Netzbetreibern arbeiten die Hersteller im Verein intensiv an der Entwicklung eines öffentlichen Warnsystems über DAB+ Radio.Die Grundfunktion soll eine Weiterentwicklung der klassischen Warndurchsage umfassen. Zusätzlich zur Ton-Signalisierung und Sprachdurchsage wird das Warnsystem dazu ertüchtigt, Empfänger aus dem Standby-Modus zu aktivieren. Dies ist zum Beispiel bei Radioweckern von Vorteil. In späteren Gerätegenerationen stehen die Barrierefreiheit sowie fremdsprachliche und erweiterte Textinformationen im Fokus. Die Mitglieder des Vereins rechnen bis zur vollständigen Umsetzung mit zwei bis drei Jahren. Ab 2023 ist mit der Einführung von ersten Geräten zu rechnen, die einfache Alarmdurchsagen unterstützen. Erste bereits vollständig warnfähige Geräte wurden auf der IFA 2022 vom Fraunhofer Institut und von Telestar präsentiert.