„Wir haben den Härtetest bestanden“, kommentiert Ceconomy-CEO Dr. Karsten Wildberger. „Auch wenn wir in vielen Bereichen noch Luft nach oben haben, spricht unsere Performance im vergangenen Geschäftsjahr für die Leistungsfähigkeit unserer Teams und die Stabilität unseres Geschäftsmodells. Der Markt für Unterhaltungselektronik ist attraktiv. Wenngleich wir uns weiterhin auf Volatilität einstellen müssen, halten wir an unserem Kurs fest: Wir werden unsere Omnichannel-Strategie beschleunigt umsetzen und uns gezielt weiterentwickeln – zu einem nachhaltig handelnden und durchgängig kundenorientierten Unternehmen.“
Online-Geschäft wächst dynamisch
Infolge der Pandemie hat sich der Online-Umsatz ungebrochen dynamisch entwickelt und innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt. Im vergangenen Geschäftsjahr ist das Online-Geschäft den Angaben zufolge um knapp 65 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro gewachsen. So konnten die temporären Marktschließungen im stationären Geschäft kompensiert werden. Mittlerweile entfällt ein Drittel des Gesamtumsatzes von Ceconomy auf Online-Aktivitäten. Allein im vergangenen Geschäftsjahr registrierten sich in Europa rund acht Millionen Neukunden auf den Webshops von MediaMarkt und Saturn.Auch bei der Umsetzung ihrer kundenorientierten Omnichannel-Strategie sind MediaMarkt und Saturn nach eigener Aussage vorangekommen. So wurde mit der Einführung neuer Store-Formate begonnen, die auf unterschiedliche Kundenanforderungen zugeschnitten sind. Damit sollen eine höhere Kundenfrequenz, steigende Umsätze und eine größere Profitabilität erzielt werden. Jüngstes Beispiel war im November 2021 die Eröffnung eines neuen „Lighthouse“-Markts in Rotterdam.
Darüber hinaus hat das Unternehmen seine Logistik gestärkt und im Oktober in der Nähe von Göttingen ein großes nationales Distributionszentrum in Betrieb genommen. Ebenso wurde das Serviceangebot ausgebaut, in den stationären Märkten wie in den Webshops, und die Digitalisierung weiter vorangetrieben. Beispiel Click & Collect: Kunden, die online bestellen, können den Unternehmensangaben zufolge bereits nach spätestens 29 Minuten ihre Bestellung im Markt abholen.
Omnichannel-Ansatz beschleunigt
Ein weiteres Beispiel für die Weiterentwicklung des Omnichannel-Ansatzes ist der Marketplace, den Ceconomy vergangenes Jahr in Deutschland gestartet hat. Mittlerweile sind bereits mehr als 400 Händler angebunden, rund 300.000 Produkte sind auf dieser Plattform erhältlich.„Wir haben uns in den vergangenen Monaten in vielerlei Hinsicht verbessert und wichtige Grundlagen gelegt, um unsere Omnichannel-Strategie im Sinne unserer Kunden beschleunigt weiter umsetzen zu können“, erklärt Dr. Karsten Wildberger. „Wenngleich wir uns kurzfristig mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Entwicklung und die internationalen Warenströme auf eine gewisse Volatilität einstellen müssen, halten wir an unserem Kurs fest: Wir werden Ceconomy und MediaMarktSaturn gezielt weiterentwickeln – zu einem nachhaltig handelnden und durchgängig kundenorientierten Unternehmen.“
Finanzielle Flexibilität erhöht
Des Weiteren hat Ceconomy seine Finanzierungsstruktur neu geordnet. So wurde im Berichtszeitraum der im Mai 2020 geschlossene Kreditvertrag mit Beteiligung der KfW beendet und ein neuer Konsortialkreditvertrag von rund 1,1 Milliarden Euro unterzeichnet, dessen Preismechanismus an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt ist. Zudem hat das Unternehmen eine fünfjährige Anleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 500 Millionen Euro begeben und somit seine finanzielle Flexibilität zusätzlich erhöht.Kurzfristig ist die weitere Geschäftsentwicklung mit Unwägbarkeiten verbunden. So ist der weitere Verlauf der Covid-Pandemie ebenso wenig präzise vorhersehbar wie die Entwicklung bei den internationalen Lieferketten. Aus heutiger Sicht setzt sich Ceconomy für 2021/22 folgende Ziele: Das Unternehmen rechnet mit einem leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes und strebt eine sehr deutliche Verbesserung des bereinigten EBIT an. Ceconomy sieht sich gut vorbereitet für das neue Geschäftsjahr und hat seine Bestände vorsorglich mit Blick auf mögliche Engpässe bei den Lieferketten frühzeitig erhöht. In einzelnen Kategorien, wie etwa Telekommunikation, konnten Lücken in der Produktverfügbarkeit nicht vollständig vermieden werden.