Produktverfügbarkeit als bestimmender Faktor
Die aktuellen Nachschub- und Lieferkettenprobleme zeichnen kein rosiges Bild. Auf Basis der gelisteten und verkauften Einzelprodukte im deutschen Distributionsmarkt zeigen die GfK-Analysen eine angespannte Lage. „Zuletzt hat sich zwar eine leichte Verbesserung abgezeichnet, trotzdem bleibt die Situation weiterhin herausfordernd“, meint Tatjana Wismeth.Für Hersteller bieten sich dadurch sogar neue Chancen: „Durch Produktengpässe bei der Konkurrenz steigt die Wechselbereitschaft zur eigenen Marke und deren Produkte“, so die GfK-Analystin. „Die Pandemie hat bereits gezeigt, dass Kunden oftmals aufgrund nicht verfügbarer Produkte andere Kaufentscheidungen als üblich trafen. Statt nicht zu kaufen, wechselten sie zu anderen Herstellern. Anbieter, die von Lieferschwierigkeiten weniger betroffen sind, haben dadurch die Möglichkeit, neue Kunden zu erreichen, von sich zu überzeugen und diese zu halten.“
Halten Händler Produkte vor?
Dank der weiterhin hohen Nachfrage im Tech-Sektor stieg laut GfK der Gesamtumsatz der Distribution in Deutschland im September 2021 um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das abgesetzte Volumen sogar um 15 Prozent. Vor allem Hardware-Produkte und insbesondere Peripherie-Geräte fürs Home Office bleiben stark nachgefragt. Dies, in Kombination mit steigenden Rohstoff- und Lieferkosten sowie der Inflation führen nach Einschätzung der GfK zu Preissteigerungen: „Zwar erwarten wir auch in der kommenden Black Week attraktive Preisreduzierungen für Kunden, allerdings wird das gesamte Angebot das bereits erhöhte Preisniveau widerspiegeln.“