Energieeffiziente Hausgeräte legen zu
Angesichts steigender Preise nimmt bei den Konsumenten die Bereitschaft ab, für nachhaltige größere Anschaffungen wie Möbel oder Elektrogeräte tiefer in die Tasche zu greifen. Im Januar 2023 sind nur noch 71 Prozent derjenigen, die größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten planen bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Im Oktober 2022 waren es noch 75 Prozent.Dennoch machen sich die Menschen nach wie vor Gedanken über nachhaltige Kaufentscheidungen. 26 Prozent der Deutschen gaben im Januar 2023 an, in den letzten zwölf Monaten größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten getätigt zu haben und 27 Prozent der Befragten planen, dies im kommenden Jahr zu tun (keine Veränderung gegenüber Oktober 2022). Jüngere Konsumenten zwischen 18 und 39 Jahren sind in dieser Gruppe überdurchschnittlich stark vertreten.
Nachhaltige Lebensmittel weiterhin gefragt – aber weniger häufig
Deutlich höher ist weiterhin der Anteil der Konsumenten, die nachhaltige FMCG-Produkte kaufen. Im Januar waren es laut GfK Nachhaltigkeitsindex 64 Prozent der Befragten. Allerdings macht sich auch hier der Rückgang der privaten Konsumausgaben bemerkbar: Haben im Oktober 2022 noch 23 Prozent der Konsumenten häufig bei nachhaltigen Produkten zugegriffen, waren es im Januar 2023 nur noch 20 Prozent. Auch aktuelle GfK Consumer Panel Daten zeigen, dass der Absatz von Bio-Lebensmitteln (EAN-Ware) im zweiten Halbjahr 2022 rückläufig war. Dennoch sind laut GfK Nachhaltigkeitsindex zwei Drittel derjenigen Konsumenten, die nachhaltig einkaufen, weiterhin bereit, für nachhaltige Artikel des täglichen Bedarfs mehr Geld auszugeben.„Auch wenn Bioprodukte aktuell etwas weniger nachgefragt werden, bleibt Nachhaltigkeit für die deutschen Konsumenten ein wichtiges Thema“, sagt Petra Süptitz. „Mehr als 70 Prozent halten den Klimawandel für ein ernstzunehmendes Problem und 65 Prozent der Deutschen erwarten umweltfreundliches Handeln von Unternehmen, indem diese beispielsweise nachhaltige Materialien und Inhaltsstoffe verwenden. Die Menschen wollen ihren Beitrag leisten, konzentrieren sich aber momentan eher auf Dinge, die auch ihren eigenen Geldbeutel entlasten: Sie sparen Wasser und Strom und kaufen sehr bewusst ein, um Müll zu vermeiden.“
GfK Nachhaltigkeitsindex im europäischen Vergleich
„Im nunmehr zweiten Jahr seiner Erhebung weisen wir mit dem GfK Nachhaltigkeitsindex aus, wie sich die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten für die Kaufentscheidung im Zeitverlauf verändert“, erklärt Petra Süptitz. „Durch die Normierung des Indexwerts können wir die Ergebnisse international besser vergleichen, etwa mit den Werten aus Frankreich und Italien.“Während der GfK Nachhaltigkeitsindex in Deutschland einen Rückgang verzeichnet, lassen sich in Frankreich und Italien nur geringe Veränderungen im Vergleich zum Herbst 2022 beobachten. In Frankreich sinkt er leicht und liegt im Januar 2023 bei einem Wert von 99,2 Punkten. In Italien kann der Index hingegen etwas zulegen auf 100,9 Punkte.
Getrieben wird der Anstieg in Italien durch einen höheren Anteil von Konsumenten, die bei größeren Anschaffungen in Zukunft mehr Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte legen wollen. In Frankreich zeichnet sich ein entgegengesetzter Trend ab. Hier sinkt der Anteil der Verbraucher, die größere nachhaltige Anschaffungen planen oder bereits getätigt haben. Auch beim Kauf nachhaltiger FMCG-Produkte waren die französischen Konsumenten etwas zurückhaltender als im Oktober 2022. Die Absicht, in den nächsten zwölf Monaten nachhaltige Produkte des täglichen Bedarfs zu kaufen, bleibt weiterhin stabil. Die Bereitschaft, dafür mehr Geld auszugeben, sinkt hingegen.