Preis versus Nachhaltigkeit?
58 Prozent der Konsumenten geben an, dass eine nachhaltige Lebensweise im Angesicht aktueller Preiserhöhungen nur schwer mit einem hohen Lebensstandard vereinbar sei. In der Folge wird vermehrt auf den Kauf nachhaltiger Produkte verzichtet (30 %). Besonders ausgeprägt ist diese Umorientierung bei jungen Konsumenten, die oft weniger Haushaltsbudget zur Verfügung haben. Dennoch gibt gut jeder Zweite der 18- bis 29-Jährigen an, wieder mehr zu nachhaltigen Produkten zu greifen, wenn die Preissteigerungen sich wieder zurückbewegen.Eine nachhaltige Lebensweise steht nicht immer in Konkurrenz zu Preisaspekten. Das zeigt sich vor allem bei den Trends Second-Hand-Shopping und Up-Cycling, aber auch im bewussteren Umgang mit Lebensmittelen: So passiert der Griff zu nicht-tierischen Produkten öfter aufgrund von Nachhaltigkeit (37 %) als aufgrund von Preisen (18 %). Beim Thema Energiesparen ist die Intention ambivalent: Während generelles Energiesparen meist ein Kostengrund ist (59 % vs. 31 % aufgrund von Nachhaltigkeit), ist der initiale Kauf von energiesparenden Alternativen häufiger eine Nachhaltigkeits- (30 %) als Preisentscheidung (22 %).
„Händler kommen nicht mehr umhin, Nachhaltigkeit in ihrem Geschäftsmodell aktiv mitzudenken – wer jetzt nicht dabei bleibt, verliert die Konsument*innen der Zukunft. Denn für die jungen Menschen ist Nachhaltigkeit nicht nur die Art und Weise des Konsumierens, sondern eine Lebenseinstellung. Und zwar auf allen Ebenen: ökologisch, ökonomisch und bei sozialen Fragen“, empfiehlt Julia Frings, Projektmanagerin am ECC Köln.