Seit Mitte Dezembersind die Ladengeschäfte im zweiten Lockdown geschlossen. Während der Online-Handel weiterhin von der Krise profitiert, versucht der stationäre Handel mit Cross-Channel-Ansätzen wie Click & Collect seine Kunden zu erreichen. Infolgedessen werden neue Services der stationären Händler für viele Konsumenten interessant, sie sind allerdings erst wenig bekannt und somit noch kaum genutzt. Diese Ergebnisse liefert der aktuelle Corona Consumer Check des IFH Köln.
Stimmung zunehmend angespannt
Die Stimmung in der Bevölkerung ist durch die anhaltenden Corona-Maßnahmen getrübt. So gibt ein Großteil der Befragten an, aktuell genervt (38 %) oder angespannt (32 %) zu sein. Als entspannt beschreiben sich nur 26 Prozent der Befragten und damit weniger als in allen vorausgegangenen Befragungen. Ängstlich gestimmt sind 14 Prozent, ähnlich wie zu Beginn der Pandemie im März 2020. Die angespannte Stimmung zeigt sich auch im Konsumverhalten: Derzeit geben 37 Prozent an, weniger einzukaufen als vor dem zweiten Lockdown.
Stationäre Käufe werden online verlagert
Die weitgehende Schließung des Einzelhandels befeuert den Online-Handel. 34 Prozent der Befragten geben an, Einkäufe bewusst vom stationären Handel in den Online-Kanal verlagert zu haben – acht Prozentpunkte mehr als Ende 2020 im Weihnachtsgeschäft. Damit ist der Online-Shift im Zeitvergleich des Corona Consumer Check nahezu gleichauf mit dem bisher ermittelten Höchstwert im Mai 2020 (35 %).
Innovative Services werden noch wenig genutzt
Neue Serviceangebote erlauben es Händlern, trotz geschlossener Läden die Ware zu verkaufen. Click & Collect haben 17 Prozent der Befragten bereits genutzt, den Lieferservice von Händlern 16 Prozent. Neuere Cross-Channel-Services, wie die Beratung über Social Media, virtuelle Showrooms oder virtuelle Shopping-Angebote werden noch kaum genutzt (5 %). Dabei werden diese innovativen Services von den befragten Konsumenten zwar als interessant bewertet, sind allerdings noch kaum bekannt. „Im Ausbau dieser und weiterer Cross-Channel-Angebote und ihrer entsprechenden Kommunikation in die Zielgruppe liegt ein wichtiger Ansatz für den stationären Handel“, befindet der IFH Köln.