Hilfsprogrammehaben Bund und Länder im Laufe der Corona-Pandemie einige aufgelegt. Bei der Antragstellung hapert es jedoch häufig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 605 Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Die Corona-Pandemie hat uns die Defizite der vergangenen Jahre und Jahrzehnte bei der Digitalisierung deutlich vor Augen geführt. Gerade in der Verwaltung dominieren vielerorts auch 2020 noch analoge Prozesse“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wenn die Politik jetzt die Digitalisierung vorantreiben will, muss das insbesondere heißen: Ämter und Behörden wirklich digital aufstellen und zu Vorreitern der Digitalisierung machen.“
Kurz und knapp: Die Ergebnisse der Bitkom-Umfrage
Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland an, dass sie wegen Corona mindestens eine Form von staatlicher Hilfe beantragt haben, wie zum Beispiel Soforthilfe-Kredite oder vereinfachtes Kurzarbeitergeld.
Nur jedes Zweite von ihnen (52 Prozent) gibt an, insgesamt mit dem Prozess der Beantragung zufrieden gewesen zu sein.
92 Prozent beklagen, dass es bei der Antragstellung technische Problemewie eine zeitweise Nichterreichbarkeit der Website gegeben habe.
Die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) berichtet, die Corona-Hilfen beantragt haben, dass die Antragstellung ausschließlich digital abgewickelt werden konnte. Ein weiteres Viertel (28 Prozent) konnte den Antrag größtenteils digital stellen, 13 Prozent teilweise und 4 Prozent sogar nur geringfügig digital. 4 Prozent machten keine Angaben.
Drei Viertel (74 Prozent) kritisieren eine zeitaufwendige Antragstellung, nur 25 Prozent fanden den Prozess einfach. Und nur jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) sagt, die Hilfen seien schnell angekommen.