Ein weiteres Highlight des Abends war eine Keynote des Architekten und Stadtplaners Stefano Boeri zum Thema "Innovation und Herausforderungen – vom vertikalen Wald zur „Waldstadt“. Aufgabe in diesem Jahr war es, Konzepte zur Schonung von Ressourcen – materiellen wie immateriellen – zu entwickeln. Aus den zehn Finalisten haben sich vier Teams durchgesetzt, die mit Preisen von bis zu 15.000 Euro honoriert wurden.
Der zweite Platz ging an das Team von „Eco Island“. Das Projekt nimmt sich des Problems der Lebensmittelverschwendung an. In der smarten Arbeitsplatte verbergen sich Systeme, die aus Küchenabfällen Wasser zum Spülen, Gas für den Herd und Humus für einen integrierten Kräutergarten gewinnen. Mit der innovativen Küchenzeile kommt so eine kleine Kreislaufwirtschaft ins eigene Zuhause.
Der dritte Platz „Sonicsink“ widmet sich der Ressource Raum. Dieser wird vor allem in urbanen Gegenden immer knapper. Die grundlegende Idee des Teams der Universität Darmstadt ist Multifunktionalität: Das Projekt konsolidiert eine Spüle mit einer Spülmaschine. Diese funktioniert dank Ultraschalltechnologie mit weniger Wasser als herkömmliche Geräte.
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, deswegen gibt es 2022 erstmals eine Doppelbelegung des dritten Platzes. Hier reiht sich „Siemens React“ ein. Die Idee von Sinan Altun, Umea Institute of Design, beschäftigt sich ebenfalls mit Abfallverwertung. Um ein erfolgreiches Recycling von Plastikmüll zu ermöglichen, soll das System in mehreren Schritten Plastik von Essensresten und Klebern befreien. Danach wird der Müll zerkleinert.
Zusätzlich vergab das Publikum per Online-Abstimmung einen weiteren Preis. Dieser ging 2022 an „Pantrum“ von Bigenur Efe von der Technischen Universität Istanbul. Es handelt sich um eine tragbare und modulare Vorratskammer für Nutzer, die häufig zwischen städtischen und ländlichen Gebieten wechseln.
André Corell, Head of Global Communication Siemens Home Appliances, fügt hinzu: „Wir wollen mit dem Wettbewerb bewusst ein Zeichen setzen und junge Talente unterstützen. Uns ist es als Marke wichtig, für diese Werte einzustehen. Vor allem, weil es unsere Branche stark betreffen wird. Da ist es unsere Pflicht, einen Beitrag zu leisten.“
Vergeben wurden die Preise in diesem Jahr von einer hochkarätigen Jury bestehend aus Sonja Schiefer, Daniela Bohlinger, Head of Sustainability Design bei BMW Group, Charles Job, selbstständiger Designer und Professor im Bereich Architektur und Designtheorie an der Fachhochschule Bern, Thomas Schulz, Senior U.S. Korrespondent für Wirtschaft und Technologie bei Spiegel und Valentin Spiess, Gründer und CEO von Iart.