Am heutigen 1. Oktober feiert Denon sein 110-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses Jahrestags bietet die Audio-Marke auch eine Special Edition mit vier ausgewählten Produkten an. Zu der Jubiläumsserie gehören unter anderem der 13.2-Kanal-AV-Receiver AVC-A110 sowie eine Sonderversion des klassischen Denon-Tonabnehmers, der DL-A110. Hier soll jedoch heute der Fokus auf der Firmengeschichte liegen, mit den wichtigsten Meilensteinen aus 110 Jahren.
1910 gründete der amerikanische Unternehmer Frederick Whitney Horn die Firma Nippon Denki Onkyō Kabushikigaisha (wörtlich „Unternehmen für elektrischen Ton Japans“) gemeinsam mit japanischen Partnern als Teil von Nippon Chikuonki Shokai (Unternehmen für Recorder Japans). Aus den zwei Wörtern denki (Japanisch für elektrisch) und onkyo (Ton) setzte sich dann ab den 1930er Jahren auch der Firmenname zusammen: Denki und Onkyo.
Das Mutterunternehmen stellte in den Anfangstagen einseitig bespielbare Langspielplatten und Grammophone her, war damit also auch Japans erste Plattenfirma. Dabei produzierte das Unternehmen nicht nur Geräte zur Wiedergabe von Musik und Filmton, sondern spielte auch beim Aufnahmeprozess eine zentrale Rolle. Neben Schallplattenrekordern für die Rundfunkindustrie, die zur Aufzeichnung historischer Ereignisse eingesetzt wurden, brachte das Unternehmen auch eine Schneidemaschine für das Vinyl-Mastering auf den Markt, um die Massenproduktion von Schallplatten zu erleichtern. Anfang der 1950er Jahre begann Denon mit dem Verkauf der ersten LPs in Japan. Mit digitaler Audio-Technologie Anfang der 1970er Jahre ebnete Denon auch der CD den Weg und brachte vor mehr als 30 Jahren seine ersten AV-Receiver-Modelle auf den Markt.
Legendärer Tonabnehmer
1964 brachte das Unternehmen den Phono-Tonabnehmer DL-103 heraus. Der DL-103 wurde zu einem der klassischen HiFi-Produkte schlechthin, das sich sowohl bei Privatpersonen als auch Rundfunksendern großer Beliebtheit erfreute. Mehr als 55 Jahre nach seiner Einführung wird der Tonabnehmer nach wie vor in der Denon-Fabrik in Shirakawa, Japan produziert. Seine Technologie und hochwertige Verarbeitung dienten als Grundlage für den Tonabnehmer DL-A110 der Jubiläumsserie.
Die Marke Denon etabliert sich
Für professionelle Anwender brachte Denon 1966 seinen ersten Kopfhörer, den SH-31, und 1970 den Plattenspieler DN-302F mit Direktantrieb für Rundfunk-Studios auf den Markt. Im selben Jahr verzeichnete das Unternehmen einen weiteren Meilenstein: Zum ersten Mal erschien der Name Denon auch auf Verbraucherprodukten. Eines der ersten war die Plattenspieler-Motoreinheit DP-5000 mit Direktantrieb, die die Kunden mit einem Sockel, Tonarm und Tonabnehmer nach Wahl ergänzen konnten. Zwei Jahre später folgte das Bestseller-Modell DP-3000 und 1976 der direktangetriebene Plattenspieler DP-7000 mit Quartz-Lock-Funktion.
Eintritt ins digitale Zeitalter
1972 brachte Denon seinen ersten Vollverstärker, den PMA-500, auf den Markt. Zeitgleich entwickelte das Unternehmen die ersten digitalen Geräte für den professionellen Einsatz, z.B. einen einen CD-Player für die Rundfunkbranche. 1982 folgte dann der erste CD-Player für den Privatgebrauch: das Modell DCD-2000. Es besaß einen D/A-Wandler, der in der Denon-Fabrik „Shirakawa Audio Works“ im Norden von Tokio entwickelt wurde, wo bis heute viele Denon-Produkte gefertigt werden und die geballte Audiotechnik-Kompetenz und Handwerkskunst des Unternehmens zu Hause sind.
Beginn des Heimkinos
Bis 1985 drehte sich bei Denon alles um die Aufnahme und Wiedergabe von Musik in Stereo. Doch mit der Ankündigung des ersten AV-Verstärkers AVC-500 änderte sich das. Noch in der Hochphase der VHS-Videokassette bot der AVC-500 neben der Audio- und Videoumschaltung für bis zu drei Videorekorder auch eine Art Surround-Sound-Funktion, die den Stereoprogrammen „Atmosphäre verleiht“. Außerdem verfügte das Gerät über einen integrierten Verstärker (mit 2 x 25 Watt), um entweder normale Stereo-Frontlautsprecher oder zwei Hintergrund-Lautsprecher zu versorgen.
Im Vergleich zu heutigen AV-Receivern und -Verstärkern mit vielen leistungsstarken Verstärkerkanälen, Unterstützung mehrerer Surround-Formate, Videoumschaltung mit bis zu 8K und sogar Netzwerk-Audiofunktion erscheint das durchaus banal. Doch der AVC-500, der damals für 375 US-Dollar verkauft wurde, war der Beginn von etwas Neuem – dem raumfüllenden Home-Entertainment. Drei Jahre später wurde der AVC-2000 mit Dolby Pro-Logic Surround-Sound eingeführt, weitere drei Jahre später die ersten High-End-Surround-Geräte von Denon: der Vorverstärker VP-5000 sowie der Mehrkanal-Leistungsverstärker POA-5000.
Innovationen für die Zukunft
Genau wie die ersten Heimkino-Produkte und Mini-Komponentensysteme den Denon-Stil der Zukunft prägten, wurde mit der Flaggschiff-Serie S1 im Jahr 1993 ein Großteil der Audio-Technologie eingeführt, die bis heute im gesamten Denon-Sortiment zu finden ist. Zu den S1-Modellen gehörten ein massiv gebautes CD-Laufwerk (DP-S1) sowie ein separater D/A-Wandler (DA-S1). Zudem führte Denon mit der S1-Serie seine Alpha-Processing-Technologie ein, die digitalen Audiosignalen einen „analogeren“ Klang verleiht.
Der UHC MOS-Schaltkreis (Ultra-High Current) war darauf ausgelegt, den gesamten Dynamikbereich der Musik wiederzugeben und eine verbesserte Steuerung der Lautsprecher zu ermöglichen. Direct Mechanical Ground Construction minimierte unerwünschte Vibrationen und sorgte für einen reineren Sound.
Klang, der unter die Haut geht
Basierend darauf verfeinerten die Denon-Ingenieure ihre Home-Entertainment-Produkte: 1997 gab es die weltweit erste Demonstration von Fünfkanal-Surround-Sound. Ein paar Jahre später präsentierte das Unternehmen einen Verstärker mit THX Surround EX, den AVC-A10SE. Im Jahr 2000 folgte der AV-Receiver AVC-A1SE mit DTS-ES Discrete 6.1.
2008 wurden der High-End-AV-Vorverstärker AVP-A1HD sowie der zugehörige Leistungsverstärker POA-A1HD eingeführt, der zehn Verstärkerkanäle bot.
Da Blu-ray-Discs eine noch bessere Ton- und Bilddefinition bieten, kam 2009 der DVD-A1UD auf den Markt – der weltweit erste „Universal-Player“, der BD, SACD, DVD und CD unterstützt. Er konnte somit alles abspielen, was auf einer Disc gespeichert war.
Entertainment im ganzen Haus
Denon entwickelt seine Home-Entertainment-Produkte basierend auf mehr als einem Jahrhundert Audio-Erfahrung kontinuierlich weiter. Die neuesten Produkte unterstützen neben hochauflösendem Audio-Streaming auch 3D-Audioformate wie Dolby Atmos, DTS:X und Auro 3D. Die heutigen Receiver bieten bis zu 13.2-Kanal-Audio sowie Unterstützung für 8K-Video und sind damit für die Zukunft des Home Entertainment gerüstet.
Das Entertainment-Erlebnis muss nicht auf einen Raum beschränkt sein. Mit dem HEOS-System von Denon können Anwender ihr gesamtes Zuhause beschallen und über Wireless-Lautsprecher und HEOS-kompatible Komponenten auf Musik und Streaming-Dienste zugreifen. Gesteuert wird das System über die HEOS App. Mit HEOS lässt sich ganz einfach ein kabelloses Surround-System einrichten – mit dedizierten Wireless-Lautsprechern sowie kompatiblen AV-Receivern, HiFi-Equipment, Soundbars und Mini-Systemen. Der Nutzer kann seine bestehende Sound-Anlage in das HEOS-System einbinden und per Sprachbefehl steuern.