Die ARD wird ihre Programme in Standard-Auflösung (SD) auch im kommenden Jahr über Astra-Satellit ausstrahlen. Ursprünglich war eine SD-Abschaltung im Januar 2021 geplant. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Satellitenbetreiber SES behält die ARD vorerst ihre entsprechenden Transponderkapazitäten über die Astra-Orbitalposition 19,2 Grad Ost.
Christoph Mühleib (Bild oben), Geschäftsführer Astra Deutschland GmbH, kommentiert: „Die aktuelle Krise zeigt doch sehr deutlich, wie wichtig es ist, flächendeckend alle Zuschauer erreichen zu können. Es ist daher erfreulich, dass die ARD beschlossen hat, an einer SD-Übertragung festzuhalten.“
ZVEI: „Verschiebung ist falsches Signal“
Kritik an der Entscheidung der ARD, das für Januar 2021 geplante Ende der analogen TV-Ausstrahlung via Satellit auf Anfang2025 zu verschieben, kommt vom ZVEI-Verband. Die parallele Ausstrahlung derselben Programme über SD und HD, die ARD und ZDF bereits seit zehn Jahren betreiben, sei kostenintensiv – sowohl für die Sender als auch mittelbar für die Gebührenzahler – und damit nicht ökonomisch. Nicht umsonst habe die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Mittel hierfür ab 2021 gestrichen. „Mit ihrer Entscheidung bremsen die öffentlich-rechtlichen Sender die Einführung innovativer Technologien wie Ultra-HD und HDR, sowie die Modernisierung der Fernseh-Übertragung insgesamt aus“, erklärt Herbert Strobel, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Satellit & Kabel. Die Verschiebung des Umstiegs bis Anfang 2025 sei ein falsches Signal.
Hohe Abdeckung von HD-Geräten
Knapp 85 Prozent der deutschen TV-Haushalte verfügen über mindestens einen HD-fähigen Fernseher – mit steigender Tendenz. Laut dem ZVEI-Fachverband sei es zwar nachvollziehbar, dass ARD – wie auch ZDF – die Zuschauer angesichts der Corona-Krise vor Investitionen schützen wollen. Aber: Der Absatz von TV-Geräten ist von Januar bis Mai 2020 in Deutschland trotz Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gewachsen. Das zeige, dass Verbraucher ein großes Interesse an qualitativ hochwertigen Bildern haben. Nicht zuletzt seien die Zahlen beim TV-Konsum – ob linear oder via Streaming – während des Lockdowns deutlich gestiegen.