Kaufentscheidung von Angeboten abhängig
Vom 1. Juli bis 31. Dezember tritt im Rahmen des Konjunkturpakets der Bundesrepublik Deutschland eine vorübergehende Senkung des Mehrwertsteuersatzes in Kraft. Das kann zu günstigeren Preisen führen, sofern Händler und Hersteller die Senkung auch an die Verbraucher weitergeben. Wie wird sich diese Maßnahme voraussichtlich auf das Kaufverhalten der Konsumenten auswirken? Und planen die Verbraucher deshalb, größere Anschaffungen vorzuziehen?Chancen für den beratenden Handel
„Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit werden Verbraucher ihre Käufe voraussichtlich sehr bewusst planen und nur kaufen, was benötigt wird – insbesondere bei teureren Anschaffungen“ erklärt Petra Süptitz, GfK-Expertin im Bereich Consumer Insights. „Vor allem Elektrokleingeräte werden wahrscheinlich von der geplanten Maßnahme profitieren. Darüber hinaus sollten Händler und Hersteller mit ihren Angeboten eher jüngere Zielgruppen im Blick haben, da die Kaufbereitschaft hier höher ausfallen wird als bei Älteren.“Auch die Qualität spielt für Verbraucher in Deutschland weiterhin eine Rolle. Mehr als ein Drittel gibt in der langjährigen GfK Consumer Life Studie an, lieber weniger, aber dafür höherwertige Produkte zu kaufen.
Diese Warengruppen könnten profitieren
Vor allem Produkte, die keine langfristige Planung oder sehr große Investition erfordern, könnten von der Mehrwertsteuersenkung profitieren. Zudem werden vermutlich Käufe vorgezogen, die sowieso bereits geplant waren. So erwägen 36 Prozent der Verbraucher einen Kauf von Elektrokleingeräten wie zum Beispiel Kaffeemaschine, Toaster, Mixer, Staubsauger oder Bügeleisen, wenn sie ein günstiges Angebot bekommen. Rund acht Prozent der Befragten planen auf jeden Fall einen Kauf in dieser Produktgruppe vorzuziehen.Dies könnte auch daran liegen, dass laut GfK bei Elektrokleingeräten häufig ein Zweitgerät angeschafft wird oder die Verbraucher sich für eine aktuellere Version ihres vorhandenen Gerätes entscheiden.
Süptitz fügt hinzu: „In vielen Warengruppen kann es also durchaus erfolgreich sein, die Mehrwertsteuersenkung an den Kunden weiterzugeben. Dabei ist es wichtig, dass die Weitergabe transparent kommuniziert wird. Sonst erkennt der Verbraucher die Preissenkung nicht. Das Angebot sollte insgesamt attraktiv sein.“