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HDE: Umsatzeinbruch im Einzelhandel

Der Nonfood-Einzelhandel hat im April einen historischen Umsatzeinbruch erlitten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sanken die Erlöse im Vorjahresvergleich um 14,4 Prozent. Durch die Corona-bedingten Geschäftsschließungen stark betroffen war beispielsweise der Bekleidungshandel, der über 70 Prozent seines Vorjahresumsatzes verlor.

„Die Krise trifft besonders stark kleine und mittelständische Handelsunternehmen, die wie keine andere Branche von zentraler Bedeutung für unsere Städte und Gemeinden sind“, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Der Verband fordert daher ein zielgenaues Rettungspaket für den besonders betroffenen Einzelhandel.

Schwache Frequenz, niedriger Umsatz

Trotz wieder geöffneter Geschäfte reichen die Umsätze angesichts schwacher Frequenzen bei weitem nicht an das Vorkrisen-Niveau heran, konstatiert der Handelsverband. Nach den Ergebnissen einer HDE-Trendumfrage bei 500 Unternehmen in der laufenden Woche erzielen 29 Prozent der Nonfood-Händler aktuell weniger als 50 Prozent des Vorjahresumsatzes. Weitere 29 Prozent liegen auf einem Umsatzniveau zwischen 51 und 75 Prozent.

Rund 80 Prozent der Nonfood-Händler erzielen einen Jahresumsatz unter 1 Million Euro. Insgesamt waren potentiell 200.000 Unternehmen von den Schließungen betroffen. „Viele dieser Unternehmen werden die Verluste der Krisenmonate nicht aufholen können, zumal nunmehr zusätzliche Belastungen durch Verzugszinsen und Rückzahlungen von Stundungen anfallen, so dass diese Unternehmen am Rande ihrer Existenz stehen“, heißt es beim HDE. 38 Prozent berichten laut HDE-Umfrage aktuell davon, dass der Bestand ihres Unternehmens auf dem Spiel steht.

HDE fordert Rettungsfond

„Die Krise ist also keinesfalls vorbei“, so Genth. „Wir gehen davon aus, dass der Nonfood-Handel in den Monaten Juni bis Dezember insgesamt rund 15 Milliarden Euro Umsatz verlieren könnte. Das durch die Corona-Pandemie verursachte Minus würde sich damit auf etwa 40 Milliarden Euro summieren.“ Der Einzelhandel brauche daher weitere staatliche Maßnahmen im Rahmen eines Rettungsfonds, der nicht nur die absoluten Härtefälle umfasst, sondern gerade auch ehemals gesunde Unternehmen auf dem Weg aus der Krise heraus dauerhaft und zielgenau unterstützt.

Auswirkungen auf die Innenstädte

„Andernfalls steht zu befürchten, dass wir in den kommenden Monaten den schleichenden Tod vor allem - aber nicht nur - zahlreicher Mittelständler erleben werden mit allen damit verbundenen Konsequenzen für den Wirtschafts- und Wohnort Stadt“, sagt Stefan Genth. Dieser Verlust von Geschäften sei gleichzeitig ein Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie an Versorgungsqualität für die Bevölkerung und werde mit einem sprunghaften Anstieg von Leerständen weitreichende Auswirkungen auf das Bild der Innenstädte haben.
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