Im Mai 2020 blüht der Handel wieder auf. Zumindest, wenn man den Worten der Politik glauben schenkt, die erste Lockerungenim Kampf gegen das Corona-Virus umsetzt. Fachhändler können also aufatmen, müssen sich jedoch an umfangreiche Sicherheits- und Hygienemaßnahmenhalten. Signalwirkung könnte haben, dass auch die Beschränkung der Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter aufgehoben wird. CE-Marktfasst die aktuellen Entwicklungen aus dem Handel zusammen.
Handel freut sich auf Kundengeschäft
MediaMarkt und Saturn meldete Anfang der Woche die Öffnung aller Märkte mit der gesamten Verkaufsfläche in sechs Bundesländern, die Märkte in den weiteren Bundesländern folgen nun nach und nach. Florian Gietl, CEO MediaMarktSaturn Deutschland freut sich über die weitreichenden Lockerungen: „Der erste Verkaufstag ohne Flächenbegrenzung hat gezeigt, dass gerade Händler mit größeren Verkaufsflächen die Einhaltung der notwendigen Mindestabstände und eine Entzerrung des Kundenverkehrs besonders gut sicherstellen können. Aufgrund der Größe unserer Märkte – die Verkaufsflächen reichen von rund 1.000 bis ca. 18.000 Quadratmeter – lassen sich insbesondere Abstandsregelungen sehr gut einhalten.“
Hygiene- und Sicherheit im Fokus
Unter akribischer Einhaltung der Auflagen und Berücksichtigung der lokalen und überregionalen Vorgaben, startete auch ein Großteil der EuronicsMitglieder ihren Betrieb. Frank Schipper, Geschäftsführer von Euronics XXL Lüdinghausen: „Wir haben uns auf die neue Art der Beratung bestens vorbereitet, all unsere Mitarbeiter sind mit Masken und Desinfektionsschutzausgestattet, die wir über die Zentrale beziehen konnten. Zudem zeigen die letzten Wochen, dass sich lokale Nähe und aufgebautes Vertrauen auszahlt.“
Auch bei expertfreut man sich über die neuen Regelungen zur Öffnung in der Fläche und hat dabei die Hygienemaßnahmen im Blick. Die Verbundsgruppe stellt die Öffnungen unter das Motto „Ganz sicher wieder offen!“. Damit das gelingt, habe man die Zeit des Lockdowns genutzt, um sich intensiv auf die erhöhten Hygiene- und Sicherheitsregeln vorzubereiten. „Wir setzen selbstverständlich an allen wiedereröffneten expert-Standorten die Verordnungen der jeweiligen Bundesländer gewissenhaft um“, sagt Frank Harder, Vorstand für Vertrieb, Marketing und E-Commerce der expert SE.
Bei MediaMarktSaturn hält man sich ebenso strikt an die geforderten Maßnahmen im Rahmen der Lockerungen. Dazu gehören Spuckschutzvorrichtungen im Kassen-, Info- und Servicebereich sowie an den Smartbars und der Warenausgabe sowie umfangreiche Beschilderungen und Hinweise zur Abstandshaltung. Darüber hinaus werden die Kunden gebeten, nach Möglichkeit kontaktlos zu bezahlen. Ebenso halten die Märkte Desinfektionsmittel bereit. Das gesamte Personal trägt außerdem Mund- bzw. Gesichtsschutz.
Für mehr Sicherheit: Hilfe aus der Zentrale
Zur Wiedereröffnung stellt die Verbundgruppe Teleringihren Mitgliedern Banner im CI-Design für die IQ-Webseiten und Facebook-Accounts zur Verfügung. Mit Sprüchen wie „Raus aus der Bude, rein in den Laden!“ oder „1,5 m Abstand und trotzdem nah beim Kunden“ weist die Werbefigur Professor IQ darauf hin, dass die IQ-Fachgeschäfte wieder geöffnet sind.
EP-Händler erhalten ebenfalls Unterstützung aus ihrer Kooperationszentrale. Dort habe man frühzeitig ein umfassendes Marketing-Paket für ihre Wiedereröffnung geschnürt – bestehend aus Plakatvorlagen, Online-Bannern, Facebook-Posts und verschiedenen Anzeigen, erklärt Friedrich Sobol, Vorstand ElectronicPartner. „Wir berichten regelmäßig in unserem Händler-Newsletter über Best-Practise-Beispiele, damit die Fachhändler gegenseitig von ihren Ideen rund um Bodenbeklebung, Regulieren von Kundenströmen und Kundenansprache profitieren“, so Sobol weiter.
Wie Händler Warteschlangen vermeiden
Eine neue Herausforderung ist nun die Frage der Zutrittssteuerung. Sie ist eine Bedingung der Lockerungen. Um Mindestabständeeinhalten zu können, müssen die Händler hierfür ebenfalls ein klares Konzept haben.
In vielen Märkten wird das bereits über eine Einlasskontrolleumgesetzt. Oft wird dafür eine limitierte Anzahl an Warenkörben oder Einkaufswagengenutzt. So wissen die Händler jederzeit, dass die Maximalkundenzahl nicht überschritten wird.
Aber auch Terminvereinbarungenund der in den letzten Wochen aufgebaute Service über Telefon-Hotline, WhatsApp oder Online-Formulare auf den Händler-Homepages können helfen, die Kundenfrequenz zu regulieren.