„Sicher, effizient und datensparsam"
„Der digitale Euro sollte aus unserer Sicht die Anforderungen von Bargeld mit den Möglichkeiten des digitalen Handelns vereinen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einem Schreiben an Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Im Unterschied zu etablierten bargeldlosen Verfahren und Initiativen wie Libra könne eine staatliche Digitalwährung mehr Unabhängigkeit von zentralen Systembetreibern wie den Kreditkartenorganisationen und beispielsweise Blockchain-basierten Anbietern sicherstellen. „Für Handel und Verbraucher ist es wichtig, ein Geschäft sicher, effizient und datensparsam auf Basis einer stabilen Währung abzuschließen", schreibt Stefan Genth. „Dazu kann der digitale Euro beitragen.“Handel kann direkten Kontakt zu Kunden verlieren
In den Markt der Bezahlsysteme und Währungen drängen vermehrt internationale Unternehmen, die eine Position zwischen Handel und Kunden einnehmen. „Globale Kreditkartenunternehmen nutzen ihre starke Position seit Jahren aus und haben bereits eine Marktdominanz erreicht, die der Handel nicht ignorieren kann“, betont Stefan Genth. Zudem seien US-Konzerne im Begriff, sich in dem Bereich zu engagieren. „Ihnen geht es neben dem Erzielen von Erträgen insbesondere um die Datengewinnung“, so Genth. „Der Handel gerät daher zunehmend in Gefahr, den direkten Kontakt zum Kunden zu verlieren, globale Akteure übernehmen diese Gatekeeper-Funktion.“Im deutschen Einzelhandel dominiert noch das bargeldlose Bezahlen, so dass die Einflussnahme globaler Anbieter auf die Interaktion zwischen Handel und Verbraucher gering war. In einer digitalen Welt kann sich das schnell ändern. Um auf die Veränderungen vorbereitet zu sein, hat das EHI Retail Institute eine Mobile-Payment-Initiative gegründet.