Intelligente Messsysteme ermöglichen Kommunikation mit dem Netz
Mit der Einführung der intelligenten Messsysteme (iMSys) in Deutschland –umgangssprachlich auch: Smart Meter – werden die Weichen für die Kommunikation zwischen Verbrauchern und dem Stromnetz gestellt. Flexibel steuerbare Systeme wie elektrische Heizsysteme oder Elektroautos lassen sich so künftig netzdienlich einsetzen. Eine Anwendung davon ist das verteilte Laden von Elektroautos: Abends, wenn viele Menschen ihr Auto an die Wallbox anschließen, müssen nicht alle Autos sofort mit voller Leistung laden. Stattdessen können Energie Management Systeme (EMS) im Haus sich mit dem Stromnetz absprechen und dementsprechend die Ladeleistung über die gesamte Nacht verteilen. Somit wird das vorhandene lokale Stromnetz besser genutzt, während der Netzausbau begrenzt werden kann.„In der Technikzentrale des Hauses sind künftig iMSys und EMS untergebracht und organisieren von hier aus die Kommunikation zwischen Verbrauchern und dem Stromnetz“, umreißt EEBUS-Vorstandsmitglied Johannes Hauck von der Hager Group die Architektur des Energiemanagements. Laut Hauck „laufen hier alle Energie- und Datenleitungen zusammen. In der Technikzentrale werden alle Funktionen des Energiemanagement-Systems mit Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerken, Energiespeichern und hauseigenen Ladestationen für E-Autos elektrisch wie auch kommunikativ verbunden“.
Entscheidend für solche Anwendungen ist, dass flexible Verbraucher wissen, wann überschüssiger Strom im Netz verfügbar ist oder wann es für die Netzstabilität notwendig ist, den Verbrauch zu drosseln. Mit EEBUS steht im Haus eine Kommunikationstechnik zur Verfügung, die solche flexible Verbraucher mit dem Netz verbinden kann.
EEBUS und iMSys bieten dem Netz Flexibilitäten aus dem Haus an
EEBUS bietet eine sichere und offene Schnittstelle zwischen dem Energie Management System (EMS), dem intelligenten Messsystem (iMSys) und dem Smart Grid, die ganz praktisch genutzt wird. „Als Entwickler und Hersteller des Smart Meter Gateways Conexa 3.0 (Bild) sehen wir in den EEBUS-Anwendungen einen großen Mehrwert für die Verbindung einzelner Einheiten mit dem Smart Grid. 2019 bringen wir ein Mehrwert-Modul für die EEBUS-Kommunikation auf den Markt, mit dem sich flexible Speicher- oder Lastkapazitäten aus dem Haus im Smart Grid darstellen lassen“, kündigt etwa Ruwen Konzelmann an, der Leiter der Business Unit Smart Energy bei der Theben AG.Im Haus sorgt die standardisierte EEBUS-Kommunikation zwischen dem EMS und etwa einer Wärmepumpe, einer Elektroauto-Ladestation und einer Photovoltaikanlage dafür, dass der Energiemanager flexible Verbrauchs- oder Erzeugungskapazitäten gesammelt im Verteilnetz zur Verfügung stellen kann. So erscheint das Gebäude – oder eine Gruppe miteinander vernetzter Wohneinheiten – im Netz als Einheit mit einem gewissen Maß an Flexibilität. Der Energiemanager sorgt dafür, dass die vom Netzbetreiber je nach Lage und Tarifbedingungen vorgegebenen Grenzwerte am Hausanschlusspunkt eingehalten werden.
Alle energierelevanten Branchen setzen im Haus auf EEBUS
In den letzten Jahren hat sich EEBUS in der gesamten Industrie etabliert. Neben der Hausgeräte- und der Heizungsbranche, die flexibel steuerbare Geräte und Heizungssysteme anbieten, setzt auch die Automobilbranche auf EEBUS, um die Ladung von Elektroautos im Sinne eines integrierten Energiemanagements zu koordinieren.eebus.org