So lauteten einige Fragen einer repräsentativen Studie mit der Befragung von 2.000 Haushalten in Deutschland, die im Mai dieses Jahres im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführt wurde. Hans-Joachim Kamp (Bild), Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, stellte die Ergebnisse der gfu Studie 2018 am 11.Juli im Rahmen des Veranstaltungsformats gfu Insights & Trends vor rund 300 Journalisten sowie Teilnehmern aus Handel und Industrie vor.
Unterschiedliche Bekanntheit von Technik-Begriffen
Welche technischen Begriffe aus der Welt der Consumer Electronics sind den Kunden bekannt und wo gibt es noch Erklärungsbedarf? Bestens bekannt ist in Deutschland Smart TV. 76 Prozent der Befragten gaben an, den Begriff zu kennen. Genauso bekannt ist der Sprachassistent. Diese noch recht neue Technologie hat es in kurzer Zeit bereits auf ebenfalls 76 Prozent Bekanntheit gebracht. Bei anderen, neueren Technologien zeigt sich ein umgekehrtes Bild: 5G und Internet of Things sind weitaus weniger bekannt. Nur 26 Prozent der Befragten in der gfu Studie kennen 5G, den neuen Mobilfunkstandard. Für 84 Prozent ist das Internet der Dinge (IoT – Internet of Things) noch rätselhaft, denn nur 16 Prozent kennen diesen Begriff.Viele Geräte schon mit UHD ausgestattet
Die Ausstattung mit UHD-Geräten ist gemäß den Studienergebnissen im Vergleich zum Vorjahr gewachsen: 20 Prozent der Haushalte besitzen ein UHD-TV-Gerät (2017: 16 Prozent). Zudem gehört UHD zu den wichtigsten Kriterien beim TV-Kauf. Bei 61 Prozent hat UHD die Kaufentscheidung stark beeinflusst.Smart TV hat sich durchgesetzt
Smarte TVs sind in den Haushalten angekommen. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten besitzen ein solches Gerät, 2017 waren es noch 42 Prozent. Gestiegen ist auch die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr: 61 Prozent in 2018 gegenüber 56 Prozent in 2017 und 53 Prozent in 2016. In der Altersgruppe 16 bis 39 Jahre liegt dieser Anteil sogar bei 68 Prozent, während der Wert für die Altersgruppe 40 bis 59 Jahre bei 63 Prozent und bei den über 60 Jährigen nur bei 60 Prozent liegt.Bei der Nutzung der Smart TV-Anwendungen zeigt sich in diesem Jahr eine Verschiebung von den Mediatheken hin zu Video on Demand-Diensten. Lagen die Mediatheken in der gfu Studie 2017 noch auf Platz eins, sind sie 2018 mit 52 Prozent Nutzung auf Platz zwei abgerutscht. Spitzenreiter sind die VoD-Angebote mit 63 Prozent. Der Grund dafür: In der Altersgruppe der 40 bis 59 Jährigen stieg die Akzeptanz von 48 auf 61 Prozent und bei der Gruppe der über 60 Jährigen von 35 auf 42 Prozent.
Streaming-Dienste: Anwendungen, Vorlieben und Budget
Die zur Nutzung von Streaming-Diensten verwendeten Geräte unterscheiden sich hinsichtlich der jungen und der älteren Generationen: Bei den älteren Nutzern (60+) liegen das TV-Gerät und der Tablet-PC mit jeweils 46 Prozent vorne, während bei den jüngeren (16-39 Jahre) maßgeblich Smartphone (62 Prozent) und PC/Laptop (50 Prozent) zum Streamen verwendet werden.Die Rangfolge der Streaming-Angebote in der gfu Studie führt Amazon Prime mit 74 Prozent an. Auf Platz zwei folgt mit 58 Prozent Netflix, Platz drei belegt Google Play mit 27 Prozent und auf Platz vier findet sich Sky Online mit 23 Prozent. Maxdome als einziger deutscher Anbieter liegt auf Rang sechs mit 15 Prozent. Im Vergleich zu 2016 konnte Netflix seine Anteile mit einem Plus von 19 Prozent am deutlichsten steigern.
Diese Inhalte streamen die Deutschen
Bei den Streaming-Inhalten sind Spielfilme mit einem Zuspruch von 82 Prozent am beliebtesten, gefolgt von TV-Serien (68 Prozent), Eigenproduktionen der Anbieter (35 Prozent), Sportsendungen (21 Prozent) sowie Nachrichten & Dokus (20 Prozent). TV-Serien sind besonders bei der jüngeren Generation (16-39 Jahre) beliebt (76 Prozent).Die vielfältigen Programmangebote führen auch dazu, dass die Zuschauer seltener zu den festgelegten Sendezeiten fernsehen: Bereits 43 Prozent der Befragten bestimmen selbst, wann sie sich eine Sendung ansehen. Seit 2015 steigt dieser Anteil kontinuierlich, ausgehend von 29 Prozent. Die Zeitautonomie hat vor allem für jüngere Menschen eine Bedeutung. So stieg der Anteil unter den 16 bis 39 Jährigen von 37 Prozent im Jahr 2015 auf 58 Prozent in diesem Jahr.
Smartphone-Nutzung
Das Smartphone ist ständiger Begleiter im Alltag. Es wird mehr als vier Stunden täglich genutzt. Dabei führen das Gaming und Musik hören mit jeweils 54 Minuten täglich die Hitliste der Nutzungsmöglichkeiten an, gefolgt von Messaging mit 51 Minuten. Die Nutzung anderer Apps kommt auf 37 Minuten. Weit weniger Zeit wird für E-Mails (20 Min.), Telefonieren (19 Min.), Navigation (13 Min.) und Fotografieren (11 Min.) eingesetzt.Nach Nutzung einzelner Dienste gefragt, liegen die sozialen Medien mit 68 Prozent vorn. Der mobile Preisvergleich rangiert mit 63 Prozent auf Platz zwei, gefolgt von Zeitung und Nachrichten (59 Prozent), Bestellen oder Bezahlen (58 Prozent), ÖPNV (53 Prozent), Buchung von Reise/Hotel/Flug (49 Prozent), mobilem Flug-Check-In (43 Prozent), Taxi bestellen (32 Prozent) und Car Sharing (20 Prozent).
Große Abweichungen in den Altersgruppen gibt es bei der Nutzung sozialer Medien sowie bei Bestellen und Bezahlen. So nutzen 80 Prozent der 16 bis 39 Jährigen soziale Medien und nur 58 Prozent der über 60 Jährigen. 71 Prozent der 16 bis 39 Jährigen bestellen und bezahlen mit dem Smartphone, aber nur 44 Prozent der Altersgruppe 60+.
Pro und Kontra Smart Home
Geteilte Meinungen herrschen beim Thema Smart Home und Vernetzung vor. Für 36 Prozent der in der gfu Studie Befragten tragen vernetzte Produkte zur Sicherheit in den Haushalten bei, für 27 Prozent nicht. Dass vernetzte Produkte beim Energiesparen helfen, finden 36 Prozent, während 27 Prozent dies verneinen. Die zunehmende Vernetzung bereitet 65 Prozent der Studienteilnehmer Sorgen in Bezug auf Datensicherheit und Datenweitergabe. Nur elf Prozent machen sich keine Sorgen in dieser Hinsicht.Energie-Effizienz ist wichtiger Kaufgrund
Aus welchem Anlass werden neue Geräte gekauft? Bei Elektrogroßgeräten und Fernsehern ist der Hauptgrund einer Neuanschaffung der Ersatz eines defekten Geräts (92 und 88 Prozent). Eine bessere Energie-Effizienz als Kaufgrund beeinflusst bei Elektrogroßgeräten mit 74 Prozent mehr Befragte als bei den TV-Geräten mit 61 Prozent.Positive Konsumbereitschaft
„Neue Technologien brauchen Zeit und Kommunikation, um sich im Markt zu etablieren. Insgesamt ist die Nutzung von Technik und Diensten auf einem hohen Niveau, vielfach gibt es aber unterschiedliche Akzeptanz in den Altersgruppen. Auch die Anschaffungsbereitschaft für Consumer Electronics und Home Appliances ist unter den Befragten hoch. Dies sind beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche IFA von 31. August bis 5. September in Berlin. Die IFA wird als weltweit größte Leitmesse für Consumer & Home Electronics und führender internationaler Marktplatz wieder einen umfassenden Überblick zu neuen Trends und viele Produkt-Premieren bieten“, so Hans-Joachim Kamp abschließend.
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