Der ausgeprägte Lagerdruck hat im CE-Einzelhandel seit etwa März erheblich zugenommen. Sprachen damals noch per Saldo 38 Prozent der Firmen von überhöhten Lagerbeständen, so waren es im April 45 Prozent und im Mai gar 63 Prozent. Das Gros der Testfirmen reagiert darauf offensichtlich unter anderem mit Orderkürzungen in den kommenden drei Monaten. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum wollen nämlich 63 Prozent der Firmen ihre Orders drosseln.
Der Anteil der Firmen, die von Preissenkungen sprechen, hat sich im Mai weiter erhöht, und zwar von 14 Prozent im März und 30 Prozent im April auf aktuell 32 Prozent. Der CE-Einzelhandel steht damit offensichtlich unter spürbarem Preisdruck, der nach Meinung von einem Drittel der Firmen in den nächsten drei Monaten anhalten wird.
Die Geschäftsaussichten der Testfirmen für die nächsten sechs Monate haben sich zuletzt deutlich eingetrübt. Rechneten im April noch 12 Prozent der Firmen mit einer Geschäftsbelebung und nur 20 Prozent mit einer Verschlechterung (Firmensaldo: minus acht Prozent), so ist der Optimismus im Mai verschwunden; 31 Prozent der Firmen gehen auf mittlere Sicht von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus. Der saisonbereinigte und geglättete Ifo-Geschäftsklimaindex, der bereits seit September vorigien Jahres - wenn auch nur geringfügig – im Minus war, hat weiter kontinuierlich nachgegeben und liegt inzwischen bei minus 10,5 Indexpunkten. (wm)
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